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Burkhalter sieht in Wiederaufbau in Jaffna Zeichen der Hoffnung

(Keystone-SDA) Bundesrat Didier Burkhalter sieht im Wiederaufbau von durch Krieg und Tsunami zerstörten Häusern im Norden Sri Lankas Zeichen der Hoffnung für die Bevölkerung. Zum Abschluss seiner Asienreise besuchte er ein Projektdorf, dessen Strukturen wiederhergestellt werden.

Das von Burkhalter besuchte Dorf Akkarai im tamilisch dominierten Norden Sri Lankas war während des Bürgerkriegs zerstört worden. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt den Wiederaufbau der 35 Häuser.

Die Zone, in welcher das Dorf liegt, sei nach 26 Jahren erst vor kurzem von der Armee freigegeben worden, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch mit. Deshalb befinde sich Akkarai auch noch im Baustadium. Auch werde weiterhin nach Minen gesucht.

Die Häuser von Akkarai seien ein Zeichen, dass gemeinsames Engagement den Menschen “neue Hoffnung und Perspektiven” geben könne, wurde Burkhalter zitiert. Er freue sich über den Schweizer Beitrag, mit dem die Bevölkerung “nach den schlimmen Erfahrungen der Vergangenheit” jetzt selbst an ihrer Zukunft baue.

Das Wiederaufbauprojekt umfasst alle durch den Bürgerkrieg zerstörten Strukturen: Häuser, Schulen, Wasserversorgung, Privatwirtschaft und sonstige Lebensgrundlagen. Der Hausbau werde durch die Familien in Eigenregie geplant und umgesetzt.

Ein Fünftel der Haushalte werde von Frauen geführt. Für sie sei eine geschützte Rückzugsmöglichkeit nach dem Krieg besonders wichtig, hiess es weiter. Die Schweiz unterstützte bisher den Bau von rund 5100 Wohnhäusern für etwa 25’000 Personen, acht Schulen, 35 Kindergärten sowie zahlreiche Wasser- und Abwasserinstallationen.

Schwer geprüfte Region

Vor allem im Norden Sri Lankas, wo die tamilische Bevölkerungsgruppe entgegen dem Rest der Insel in der Mehrheit ist, tobte jahrelang ein Bürgerkrieg. Dieser wurde 2009 von der Armee blutig beendet. Zudem wurde die Nordprovinz mit der Jaffna-Halbinsel am 26. Dezember 2004 schwer getroffen vom Tsunami, der sein Zentrum vor Sumatra gehabt hatte.

Aus Sri Lanka waren schon während des 1983 entflammten Bürgerkriegs tausende Tamilen geflohen, darunter viele in die Schweiz. In jüngster Zeit wurde in der Schweiz angesichts der weiterhin schwierigen Sicherheitslage in Sri Lanka wieder eine starke Zunahme von Asylgesuchen festgestellt. Beobachter erhoffen sich nun eine Verbesserung der Lage durch die seit Januar amtierende neue Regierung.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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