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Calmy-Rey festigt Energie-Partnerschaft mit Aserbaidschan

(Keystone-SDA) Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hat sich in Baku mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew und mehreren Mitgliedern der Regierung getroffen. Wirtschaftliche Themen und Energiefragen standen während des mehrtägigen Besuches am Kaspischen Meer im Zentrum der Gespräche.

Schon in wenigen Jahren könnte Erdgas aus Aserbaidschan durch die Türkei nach Griechenland und Albanien fliessen. Durch die Trans Adriatic Pipeline (TAP), die die Schweizerische EGL und die norwegische Statoil bis 2015 bauen wollen, soll es dann nach Italien gelangen.

Damit könnte auch die Schweiz einen möglichen höheren Gasbedarf decken. Aus Aserbaidschan stammte 2010 zudem die zweitgrösste Menge Rohöl, die in die Schweiz importiert wurde. Kasachstan stand als Rohöl-Lieferant an erster Stelle.

Auf Calmy-Reys Programm standen neben Gesprächen mit Präsident Alijew auch Unterredungen mit Premierminister Arthur Rasi-Zadeh, Aussenminister Elmar Mammadyarov und Finanzminister Samir Sharifov, wie der Sprecher des Eidg. Departements für auswärtigen Angelegenheiten (EDA), Lars Knuchel, am Montag der Nachrichtenagentur SDA erklärte.

Die Bundespräsidentin wollte am Dienstag auch die Exklave Nachitschewan besuchen. In dieser gebirgigen und trockenen Region unterhält die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ein Projekt zur Verbesserung der Wasserversorgung.

Noch unter Energieminister Moritz Leuenberger hatten die Schweiz und Aserbaidschan im Jahr 2007 ein Memorandum of Understanding zur Intensivierung der wirtschaftlichen, technologischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit unterschrieben.

“Privilegierte Beziehungen”

Calmy-Rey sprach am Montag vor den Medien in Baku von “privilegierten Beziehungen” zwischen der Schweiz und Aserbaidschan. Dies auch auf Grund der gemeinsamen Mitgliedschaft und Zusammenarbeit in mehreren internationalen Organisationen wie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und den Bretton-Woods-Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF).

Die Schweiz unterstützt nach Angaben Knuchels im laufenden Jahr verschiedene Institutionen Aserbaidschans mit insgesamt 6,7 Millionen Franken: die Zentralbank, das Finanzministerium und das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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