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Charles Vögele mit besseren, aber weiterhin roten Zahlen

(Keystone-SDA) Die Kleiderkette Charles Vögele ist in der ersten Hälfte des Jahres in den roten Zahlen geblieben. Während der Verlust etwas weniger gross ausfiel als noch im Vorjahr, litt das Unternehmen heuer wie die ganze Branche unter dem langen Winter und dem kühlen Sommerstart.

Charles Vögele hat sich nach eigenen Angaben aber nicht davon beirren lassen, dass andere Kleideranbieter bereits im Mai damit begannen, die Sommerkleider mit hohen Rabatten zu verkaufen. Dadurch habe man von besseren Margen profitieren können, heisst es im Communiqué.

Bei einem um 4 Prozent tieferen Nettoumsatz von 466 Mio. Fr. hat mit 16 Mio. Fr. denn auch ein nicht mal mehr halb so grosser Betriebsverlust (EBIT) als noch vor einem Jahr resultiert. Damals stand ein operatives Minus von 49 Mio. Fr. zu Buche. Die Abschreibungen nicht mitgerechnet (EBITDA) hat Charles Vögele sogar wieder knapp profitabel gearbeitet.

Unter dem Strich betrug der Reinverlust 21 Mio. Franken, nach einem Halbjahresverlust von 54 Mio. Fr. vor einem Jahr.

Trotz des etwas besseren Ergebnisses: Aus dem Schneider ist Charles Vögele noch lange nicht. In den beiden für den Konzern wichtigsten Märkten Schweiz und Deutschland hat sich der Umsatz in den Läden schlechter als der Markt entwickelt. Und die Verschuldung ist im Vergleich zum letzten Sommer auch höher.

Voeli neuer CEO

Das Unternehmen wieder aufrichten soll Markus Voegeli: Der bisherige Finanzchef, der seit letztem Herbst als interimistischer Konzernchef amtete, ist vom Verwaltungsrat definitiv zum CEO ernannt worden.

Zudem wird das Unternehmen ab 1. November wieder einen Verkaufschef und ab 1. Dezember wieder eine Einkaufschefin haben. Für diese lange vakante Stellen konnten Matthias Wunderlin und Beatrice Grünwald verpflichtet werden.

In der zweiten Jahreshälfte will Charles Vögele weiterhin seinen Fokus darauf legen, wieder profitabel zu werden. Im ganzen Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem deutlich verbesserten Betriebsergebnis. Der schrittweise Rückzug aus Polen und Tschechien verlaufe nach Plan, hiess es weiter. Über einen allfälligen Rückzug aus Ungarn soll im Herbst entschieden werden.

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