Circus Knie wird wegen Sabu-Ausflug nicht bestraft
Zürich - Der Stadtbummel von Elefantendame Sabu hat für den Circus Knie keine rechtlichen Folgen. Der zuständige Zürcher Statthalter Hartmuth Attenhofer hat das Strafverfahren eingestellt, wie er am Freitag mitteilte.
Der verantwortliche Franco Knie jun. habe "alle aus fachlicher, straf- und tierschutzrechtlicher Sicht notwendigen Vorkehrungen getroffen", um ein Entweichen des Tieres zu verhindern, schreibt Attenhofer in einer Mitteilung. Knie und seine Tierpfleger hätten alles vorgekehrt um allen gesetzlichen Vorschriften Genüge zu tun.
Franco Knie jun. könne keine Verletzung der Sorgfaltspflicht vorgeworfen werden. Es liege auch keine Straftat vor und es seien weder Menschen noch Sachen zu Schaden gekommen. Nach dem Elefantenausflug hatte die Zürcher Stadtpolizei dem Statthalteramt wie üblich einen Rapport eingereicht.
Wie der Statthalter gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte, ist nun einmal nicht alles und jedes vorhersehbar. Der Zirkus sei ein Wandergewerbe mit Tieren, da könne so etwas schon mal vorkommen. Franco Knie jun. war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
In den See statt in den Transporter
Sabu hatte am 6. Juni nach der letzten Vorstellung in Zürich beschlossen, sich noch ein abendliches Bad im nahen See zu gönnen, anstatt für die Weiterreise in den Transporter zu steigen. Als die Betreuer sie davon abhalten wollten, riss sie aus und machte sich auf den Weg in die Zürcher Innenstadt.
Dort folgte sie der ihr wohlbekannten Route zum üblichen Ort des jährlichen Elefanten-Apéro des Zirkus. Die Polizei hielt der ungewohnten Besucherin die Strasse frei. Nach einer guten Stunde gelang es den Betreuern, das verwirrte Tier einzufangen. Verletzt wurde niemand und das Tier richtete auch keinen Sachschaden an.
Nachdem Sabu nur drei Tage später in Wettingen AG nochmals ausgebüxt war, war die Tournee 2010 für sie zu Ende. Sie wurde zurück gebracht in den Kinderzirkus in Rapperswil SG und musste die Saison dort verbringen. Die Knies zeigten ihre Elefantennummer in der Manege ab da nur noch mit drei statt mit vier Tieren.