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Corona in Türkei: Erstes landesweites Ausgehverbot über Bayram-Tage

Die Türkei hat für die kommenden Tage erneut rigide Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. (Symbolbild Istanbul) KEYSTONE/EPA/ERDEM SAHIN sda-ats

(Keystone-SDA) In der Türkei hat wegen der Coronavirus-Pandemie in der Nacht zum Samstag eine erste landesweite weitgehende Ausgangssperre begonnen. Sie trat um Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr Schweizer Zeit) in Kraft.

Sie soll über die hohen Bayram-Feiertage noch bis Dienstagnacht gelten. Mit der Regelung möchte die türkische Regierung unter anderem die zu Bayram üblichen Familienbesuche unterbinden und so eine weitere Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 verhindern.

Die Türkei meldet seit längerem sinkende Coronavirus-Opferzahlen und hat begonnen, Beschränkungen zu lockern. Unter anderem durften in der vergangenen Woche etwa Friseure und Einkaufszentren wieder öffnen.

Am Samstag gibt es für einige Stunden noch Einkaufsmöglichkeiten vor den Festlichkeiten. Bäckereien und Anbieter von Süssigkeiten sowie Kliniken, Apotheken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister dürfen über den gesamten Zeitraum hinweg offen bleiben. Gemeinsame Gebete in Moscheen sind aber auch an Bayram weiter verboten.

Schonen der Volkswirtschaft

Ausgehverbote hatte die Regierung in ausgewählten Provinzen bereits in den vergangenen Wochen über Wochenenden und lange Wochenenden verhängt. Sie galten anfangs noch für 31 Städte und Provinzen, später noch für 24, dann 15 Provinzen.

Auf längere und landesweite Ausgangssperren hatte die Türkei verzichtet, um die angeschlagene Wirtschaft nicht weiter zu belasten. Komplette Verbote galten nur gruppenweise, beispielsweise für Senioren ab 65 Jahre. Mit den Lockerungen der Massnahmen dürfen aber auch sie an festgelegten Tagen wieder aus dem Haus – beispielsweise am Sonntag.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca meldete am Freitagabend, dass sich bisher rund 155’000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert hätten. In den vergangenen 24 Stunden seien 27 Menschen gestorben. Damit gab es nach offiziellen Angaben insgesamt rund 4300 Todesfälle.

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