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CS-Tochter Clariden Leu 2010 mit weniger Gewinn

(Keystone-SDA) Die Privatbank Clariden Leu weist für 2010 einen Reingewinn von 209 Mio. Fr. aus. Im Vorjahr verdiente die Credit-Suisse-Tochter noch 353 Mio. Franken. Der Rückgang sei teilweise auf einen einmaligen Sondereffekt zurückzuführen, heisst es im Communiqué vom Montag.

2009 erhielt Clariden Leu eine Versicherungszahlung in Höhe von 100 Mio. Franken. Ausserdem hätten sich im vergangenen Jahr die regulatorischen Kosten und Investitionen in den Wachstumsmärkten erhöht.

Der Nettoertrag blieb mit 1,07 Mrd. Fr. praktisch unverändert, dies trotz des niedrigen Zinsniveaus, eines starken Frankens und geringer Börsenaktivität, schreibt Clariden Leu. Erneut positiv entwickelt hätten sich die Handelserträge dank der erhöhten Nachfrage nach strukturierten Produkten.

Auch 2010 Geldabflüsse

Zum dritten Jahr in Folge verzeichnete Clariden Leu aber Geldabflüsse. Der Neugeldabfluss betrug im vergangenen Jahr 0,6 Mrd. Fr. nach einem Abfluss von 0,5 Mrd. Fr. im Vorjahr. 2008 waren gar 1,1 Mrd. Fr. abgeflossen.

Diese Entwicklung sei zu einem grossen Teil auf Bereinigungen im Anschluss an die Fusion von vier CS-Privatbanken sowie der Effektenhändlerin Credit Suisse Fides im Januar 2007 zurückzuführen, hiess es.

Beim Nettoneugeld sei im zweiten Halbjahr 2010 die Trendwende geschafft worden. Neben Zuflüssen im Asset-Management-Geschäft hätten alle Wachstumsregionen Neugeld beigesteuert. Im Heimmarkt sei 2010 in jedem Quartal an jedem Standort Wachstum erzielt worden. Ein Sprecher erklärte, die Privatbank hoffe, dass der positive Neugeld-Trend 2011 anhalte.

Zum Jahresende lagen die verwalteten Kundenvermögen mit 96 Mrd. Fr. leicht unter dem Vorjahreswert von 102 Mrd. Franken. Dies sei hauptsächlich auf die Abschwächung des US-Dollars und des Euros zum Franken zurückzuführen.

Konzernchef Hans Nützi wird in der Mitteilung zitiert, dass 2010 geprägt gewesen sei durch gezielte Investitionen in Wachstumsmärkte und ein sehr anspruchsvolles regulatorisches Umfeld. Die positive Ertrags- und Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr zeige aber, dass die Strategie zu greifen beginne.

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