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Daimler kann Korruptionsaffäre in USA abhaken

(Keystone-SDA) Washington – Die Schmiergeld-Affäre hat für Daimler in den USA ein Ende. Ein Richter in Washington stimmte einem ausgehandelten Vergleich mit dem Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC zu.
Der Stuttgarter Autobauer bekannte sich schuldig, über zehn Jahre hinweg in mindestens 22 Ländern Regierungsbeamte bestochen zu haben, um an lukrative Aufträge zu kommen. Daimler zahlt nun 185 Millionen Dollar Strafe.
Mit dem Vergleich werden die Akten in einem seit Jahren andauernden Rechtsstreit geschlossen. Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte den Behörden 2004 den entscheidenden Tipp gegeben. In der Zeit war Daimler noch mit dem US-Wettbewerber Chrysler liiert.
Die vor gut einer Woche veröffentliche Anklageschrift listet die Verfehlungen im Detail auf. Die SEC sprach davon, dass Daimler von Korruption durchdrungen gewesen sei.
Die deutsche Justiz zeigt nur geringes Interesse an den Vorfällen. Sie hat die meisten Verfahren längst eingestellt. Aktuell geht die Stuttgarter Staatsanwaltschaft noch zwei Vorwürfen nach. Die US-Justiz sprach von mindestens 205 Zahlungen über insgesamt 56 Millionen Dollar.

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