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Das Schweizer Kabarett lebt nicht nur an den Oltner Kabarett-Tagen

(Keystone-SDA) Ausverkaufte Vorstellungen, bestens gelaunte Künstlerinnen und Künstler sowie hochstehende Unterhaltung mit Tiefgang: Die erste Woche der 25. Oltner Kabarett-Tagen hat deutlich gemacht, dass das Kabarett in der Schweiz lebt.

Das Festival in Olten bietet neben den klassischen Bühnenauftritten jeweils auch neue Formen von Satire. So kreuzten am Samstag unter dem Motto “Kabarett meets Politics” Alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz und SVP-Nationalrat Oskar Freysinger mit den Satirikern Walter Däpp und Thomas C. Breuer die Wortklingen.

In dem angeregten, amüsanten, zuweilen aber auch bissig geführten Zwiegespräch wurde der Frage nach der Wirkung von politischem Kabarett nachgegangen.

Für Alt Bundesrat Merz bietet die Politik viel Realsatire. Aber es dürfte im politischen Alltag oft durchaus mehr Humor leiden, meinte Merz. Freysinger philosophierte über die bei Satire erträgliche Höhe der Gürtellinie und plädierte für eine klare Trennung von Zynismus und Satire.

Däpp vermisst in der Schweiz das wirklich bissige politische Kabarett. Breuer stellte fest, dass die deutschen Kabarettisten aus einer grossen Wut gegenüber der Politik angriffiger als die Schweizer seien.

Das Satirefestival in Olten dauert noch bis am kommenden Sonntag. In der zweiten Woche sind auch Kabarettgrössen aus Deutschland wie Georg Schramm, Thomas C. Breuer oder Christoph Sieber, Preisträger des “Leipziger Löwenzahn”, in Olten zu Gast.

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