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Das Unentschieden kommt aus der Mode

(Keystone-SDA) In den letzten Wochen vor der Winterpause ist kaum noch ein Super-League-Spiel unentschieden ausgegangen. 24 von 25 Spielen brachten einen Sieger hervor. Eine solche Häufung ist selten.

Das gute alte Sporttoto gibt Ende Jahr den Geist auf. Fortan kann man auf 1, X, 2 keine Tipps mehr abgeben. Am meisten wird derzeit dem X zugesetzt. Denn dem Unentschieden scheinen jetzt auch noch die Fussballer selber den Kampf angesagt zu haben.

Von den 25 Partien der letzten fünf Runden vor der Winterpause endete nur eine einzige ohne Sieger. Es war das 1:1 zwischen den Young Boys und den Grasshoppers in der 18. Runde.

Eine solche zeitweilige Verbannung des Unentschiedens aus den Resultatspalten ist selten. So gab es in nur drei der ersten 14 Runden dieser Saison kein Remis. Handkehrum gingen in der 6. Runde vier von fünf Spielen unentschieden aus.

24 Siege und nur ein Unentschieden gab es zuletzt in den Runden 3 bis 7 der Saison 2016/17. Ein einziges Mal seit der Einführung der Super League 2003/04 gingen 25 Spiele am Stück mit einem Sieger zu Ende. Dies war am Schluss der Saison 2012/13 der Fall.

Wenn die Super-League-Mannschaften nach der Winterpause an ihrer Unentschiedenfeindlichkeit festhalten, könnte sich dies nach mathematischer Wahrscheinlichkeit auswirken – weil bei einem Sieg drei und nicht nur zwei Punkte vergeben werden. Falls sich keine Mannschaft mit vielen Niederlagen distanzieren lässt, könnten am Schluss ungewöhnlich viele Punkte für den Ligaerhalt nötig sein. Der Rekord stammt aus der Saison 2015/16. Damals musste Lugano 35 Punkte sammeln, um sich gerade noch vor Absteiger Zürich im 9. Rang zu klassieren.

Vor den noch 17 zu spielenden Runden ist Luzern mit 20 Punkten Vorletzter. Wenn man annimmt, dass sich Schlusslicht Sion (17 Punkte) im Frühling steigern wird, könnte für jedes in den Relegationskampf involvierte Team eine hohe Punktzahl vonnöten sein.

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