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Der FC Luzern will bei GC aus der Baisse finden

(Keystone-SDA) Der FC Luzern macht keine halben Sachen. Wenn es nicht läuft, dann gleich richtig. Wie vor einem Jahr sind die Luzerner in einer Baisse.

In den letzten sechs Spielen schaute für die Luzerner kein Sieg heraus. Die unheilvolle Zeit begann mit drei Unentschieden. Danach folgten drei Niederlagen. Im Herbst 2016 war die Sechserserie der Erfolglosigkeit noch ein wenig schlimmer. Sie umfasste fünf Niederlagen und ein Remis. Die aktuelle Serie begann mit drei Unentschieden zögerlich, setzte sich aber mit drei Niederlagen fort. Mit Niederlagen, die selbst einen souveränen und besonnenen Trainer wie Markus Babbel ins Grübeln bringen: Der schwachen Darbietung beim 1:4 in Bern gegen YB folgten ein 2:3 daheim gegen Lausanne und ein 0:2 in Thun – gegen Gegner also, mit denen sich die Innerschweizer auf dem Papier zurechtfinden müssten.

Vor einem Jahr liess Luzern den Wochen der Erfolglosigkeit eine umso positivere Serie mit fünf Siegen und einem Remis folgen. Soll es in dieser Saison ähnlich laufen, müssen die Luzerner im Match vom Sonntag in Zürich gegen die Grasshoppers den Schalter umlegen.

Babbel weiss, dass dies nicht einfach werden wird: “Die Grasshoppers sind eindeutig im Aufwind”, sagt er. “Der neue Trainer hat schon viel bewegt.” Unter diesem neuen Trainer, Murat Yakin, sind die Zürcher nach vier Meisterschaftsspielen ungeschlagen. Das jüngste 0:0 gegen Basel hat fast den Wert eines Sieges.

Babbel ist dennoch zuversichtlich, nachdem er die Laufleistung aller Spieler hat messen und analysieren lassen. Aus der überdurchschnittlich hohen Laufleistung im Match gegen Thun konnte er ersehen, dass es seinen Spielern keineswegs an der Leistungsbereitschaft fehlt. Er sieht seine vordringliche Aufgabe darin, nach den vielen Wechseln im Kader vor der Saison eine bessere Einheit zu formen. Auch vermisst er derzeit einen oder zwei Spieler, die das Team auf dem Platz mitreissen. Einer wird diese Rolle übernehmen müssen. Markus Neumayr hätte es tun können. Aber der Deutsche spielt seit dieser Saison für Kasimpasa in der Türkei.

Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Detail:

Grasshoppers – Luzern (2:2). – Anspielzeit: 16.00 Uhr. – SR San. – Absenzen: Pickel (verletzt); Schneuwly, Custodio (beide gesperrt), Schulz, Schindelholz und Arnold (alle verletzt). – Statistik: Nach vier Runden hatten die Hoppers einen Punkt, die Luzerner sieben Punkte auf dem Konto. Seither hat sich das Geschehen dramatisch verändert. In den bislang vier Partien unter Murat Yakin sind die Zürcher nicht bezwungen worden, wogegen der FCL dreimal in Serie remisierte und zuletzt dreimal verlor. Nur dank Luganos Baisse haben die Innerschweizer noch zwei Punkte Reserve auf den Abstiegsplatz. Für GC sprechen auch die Direktbegegnungen. Die Zürcher entschieden sechs der letzten acht Duelle für sich.

Sion – St. Gallen (0:2). – Anspielzeit: 16.00 Uhr. – SR Hänni. – Absenzen: Kukeli (gesperrt), Carlitos, Cümart und Dimarco (alle verletzt); Hefti, Adonis Ajeti, Toko (alle verletzt), Barnetta und Tschernegg (beide rekonvaleszent). – Statistik: Weder die Walliser noch die Ostschweizer haben gute Erinnerungen an die letzte Super-League-Runde vor der Nati-Pause. Sion erreichte daheim gegen Lausanne trotz Überlegenheit nur ein 1:1, während St. Gallen in Bern gegen YB mit 1:6 unter die Räder kam. In Sitten kämpft Trainer Paolo Tramezzani weiterhin um seinen Job. Mit einem Sieg gegen St. Gallen würde er Präsident Christian Constantin möglicherweise vorerst gnädig stimmen. Hierfür müsste er auch die Aussagen der Statistik der Direktbegegnungen widerlegen. Sion gewann gegen St. Gallen nur eines der letzten acht Spiele.

Thun – Zürich (1:2). – Anspielzeit: 16.00 Uhr. – SR Tschudi. – Absenzen: Bigler, Rodrigues, Schäppi und Alessandrini (alle verletzt); Alesevic, Schönbächler, Kryeziu, Kempter und Marchesano (alle verletzt). – Fraglich: Facchinetti; Koné. – Statistik: Zürich hat wie Leader YB in den bisherigen zehn Runden nur einmal (0:1 in Basel) verloren. Thun schlägt sich als derzeit Siebter wieder einmal besser, als viele es vorhergesagt hatten. Beide gewannen ihre letzten Spiele zu null, beide vor dem eigenen Publikum. Bevor sie Ende Juli gegen Thun daheim mit einigem Glück 2:1 gewannen, hatten die Zürcher aus sieben Duellen mit den Berner Oberländern nur drei Punkte – jeweils mit Unentschieden – geholt.

Rangliste: 1. Young Boys 11/23 (26:10). 2. Basel 11/18 (18:11). 3. Zürich 10/17 (12:5). 4. St. Gallen 10/15 (15:17). 5. Grasshoppers 10/13 (15:16). 6. Lausanne-Sport 11/13 (17:22). 7. Sion 10/12 (9:12). 8. Thun 10/11 (17:19). 9. Luzern 10/10 (13:18). 10. Lugano 11/8 (9:21).

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