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Die Konjunktur stützt den Schweizer Arbeitsmarkt

(Keystone-SDA) Die Arbeitslosenquote ist in der Schweiz im August gegenüber dem Vormonat bei 3,0 Prozent verharrt. “Die Konjunktur gibt dem Arbeitsmarkt Rückenwind”, sagt Boris Zürcher, Leiter der Direktion Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).

Die Zahl der Arbeitslosen lag bei 129’956, was einer leichten Zunahme um 1440 im Vergleich zum Juli entspricht. Gegenüber August 2012 waren 10’133 mehr Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft am Montag mitteilte.

Die grösste Veränderung gegenüber dem Juli zeigt sich bei der Jugendarbeitslosigkeit. Unter den 15- bis 24-Jährigen waren im August 20’197 Personen ohne Arbeit, was einer Zunahme um 2566 Personen entspricht. Der Anstieg hat allerdings im Wesentlichen saisonale Gründe.

“Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist vergleichbar mit früheren Jahren”, sagte Zürcher gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Im Vergleich mit dem Vorjahr verzeichneten die Jugendlichen unter allen Altersklassen die geringste Zunahme der Arbeitslosigkeit.

“Ausgesprochen günstiges Bild”

Auch sonst wertet Zürcher die jüngsten Daten positiv: “Die Zahlen zeigen ein ausgesprochen günstiges Bild.” Sie widerspiegelten die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts (BIP).

Die BIP-Zahlen für das zweite Quartal, die das Seco vergangene Woche veröffentlicht hatte, lagen über den Erwartungen. Von April bis Juni wuchs die Wirtschaft um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

“Die Konjunktur gibt dem Arbeitsmarkt Rückenwind”, bilanzierte Zürcher. Das zeige sich vor allem bei saisonalen Berufen wie der Bauwirtschaft, wo ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu beobachten war.

Jahresbilanz könnte besser als erwartet ausfallen

Die positive Entwicklung des Arbeitsmarkts dürfte sich laut Zürcher in den kommenden Monaten fortsetzen. Im September und Oktober sei erfahrungsgemäss ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erwarten.

Sollte sich der Trend der vergangenen Monaten bestätigen, könnte die Jahresbilanz besser als erwartet ausfallen. Bisher rechnete das Seco für das gesamte 2013 mit einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent.

Es sei nun allerdings denkbar, dass diese Quote unterschritten werde, sagte Zürcher. Seine aktualisierte Prognose wird das Seco am 19. September publizieren.

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