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Die Proteste in der US-Grossstadt Charlotte reissen nicht ab

Trotz Ausgangssperre wurde in der US-Grossstadt Charlotte am vierten Abend hintereinander protestiert. Keystone/AP/Jeff Siner sda-ats

(Keystone-SDA) Die Proteste gegen den Tod eines Schwarzen in der US-Grossstadt Charlotte gehen weiter. Auch am vierten Abend hintereinander zogen Menschen durch die Stadt im Bundesstaat North Carolina. Nach einem Augenzeugenbericht beim TV-Sender CNN blieb die Lage friedlich.

Ab Mitternacht in der Nacht auf Samstag gilt erneut eine Ausgangssperre, die Polizei wolle sie aber nicht durchsetzen, solange die Demonstrationen friedlich bleiben, sagte ein Polizeioffizier CNN.

In der Nacht zu Freitag waren ebenfalls etliche Menschen unterwegs gewesen. Es sei weitgehend friedlich geblieben, berichtete die Zeitung “Charlotte Observer”. Auf Bildern war zu sehen, wie Demonstranten Polizisten und Mitglieder der Nationalgarde umarmten.

Auslöser der Proteste ist der Tod des 43-jährigen Afroamerikaners Keith Lamont Scott. Dieser war am Dienstag auf einem Parkplatz von einem schwarzen Polizisten erschossen worden. Die Sicherheitsbehörden sagen, er sei bewaffnet gewesen und habe die Polizisten bedroht. Daraufhin sei er erschossen worden. Neben ihm sei eine Waffe gefunden worden.

Auch in Atlanta (Georgia) zogen Demonstranten durch die Strassen. Auch hier blieb es nach Fernsehbildern friedlich.

Clinton verschiebt Besuch

Die demokratische Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton hat derweil einen geplanten Besuch in Charlotte verschoben. Nach Gesprächen mit den örtlichen Behörden sei beschlossen worden, einen für Sonntag geplanten Besuch zu vertagen, um die personellen Ressourcen der Stadt nicht zu strapazieren, teilte Clintons Wahlkampfteam am Freitag mit.

Wenn die Umstände es erlaubten, werde die Präsidentschaftskandidatin eine Woche später in die Stadt reisen, hiess es weiter. Zuvor hatte die Bürgermeisterin von Charlotte, Jennifer Roberts, Clinton und ihren republikanischen Rivalen Donald Trump gebeten, wegen der stark beanspruchten Sicherheitskräfte vorerst nicht zu kommen.

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