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Dieter Meier und zwei renommierte Kunstsammler in Hamburg

(Keystone-SDA) Dem Schweizer Yello-Musiker Dieter Meier ist eine Retrospektive gewidmet, den beiden Sammlern Harald Falckenberg und Thomas Olbricht eine gemeinsame Schau: Gleich zwei grosse Ausstellungen starten am Freitag in Hamburg.

In der Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg präsentieren die Deichtorhallen die Retrospektive des Konzeptkünstlers Meier. Den vielseitigen Zürcher – Meier züchtet auch Rinder und baut Wein an – freut dies: “Aufgrund der Ausstellung kann ich auf diese Fussspuren zurückblicken, als die ich meine Werke sehe”, sagte der 66-Jährige.

Unter dem Titel “Works 1969-2011 And The Yello Years” zeigt die Schau bis zum 11. September auf drei Stockwerken Prints seiner Kunst-Konzept-Aktionen, frühe Experimentalfilme und Videoclips von Yello. Als Yello-Part, Film- und Videoclip-Regisseur ist Meier in den 80er Jahren einem deutlich grösseren Publikum bekanntgeworden.

Rückzug aus “Kunstrennen”

Als Konzept- und Performancekünstler war er bereits seit den 60er Jahren tätig. Im Kunstmuseum Luzern etwa liess Meier Besucher an einer Stechuhr die Zeit abstempeln, die sie in einem leeren Raum verbracht hatten. 1976 formte er für ein Fotoprojekt Figuren aus Puderzucker und Knete, um sie kurz darauf wieder zu zerstören.

Im Kunsthaus Zürich stellte er im selben Jahr imaginäre Biografien aus. “Danach habe ich mich aus dem Kunstrennen zurückgezogen, weil ich mich nicht geeignet dafür sehe”, sagte Meier: “Ich hatte nie das Bedürfnis, ein sogenanntes Werk voranzutreiben.”

Unterschiedliche Profile

Die zweite grosse Schau der Deichtorhallen in der Halle für Aktuelle Kunst mit Werken aus den Sammlungen von Thomas Olbricht und Harald Falckenberg verspricht laut Museumsdirektor Dirk Luckow “Hochspannung”. Die beiden Kunstliebhaber seien “absolute Schwergewichte”, erklärte Luckow am Donnerstag vor den Medien.

Rund 220 Werke von mehr als 100 Künstlern wie Damien Hirst oder Gerhard Richter zeigt die gemeinsame Ausstellung von Olbricht und Falckenberg. “Beide sind vom Profil her total unterschiedlich”, sagte Luckow über die Sammlungen, die zu den bedeutendsten zeitgenössischer Kunst gehören und je rund 2000 Werke umfassen.

In der gemeinsamen Präsentation bis zum 21. August sind die Exponate nach verschiedenen Bereichen geordnet, darunter Themen wie Tod, Sexualität, Frauenbilder, Jugend und das Kindliche.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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