Drei Tote bei Bombenentschärfung in Göttingen
Göttingen - Bei der Entschärfung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg sind am Dienstagabend in Göttingen drei Kampfmittelspezialisten ums Leben gekommen. Es habe zudem zwei Schwerverletzte und vier Leichtverletzte gegeben, sagte ein Sprecher der Stadt Göttingen.
Die Evakuierung der Häuser rund um den Bombenfundort war zum Explosionszeitpunkt noch nicht endgültig abgeschlossen. Der Blindgänger detonierte aus bislang unbekannter Ursache.
Das Gebiet rund um den Explosionsort war kurz nach Mitternacht immer noch grossräumig abgesperrt. Rund 7000 Menschen, die ihre Häuser wegen der Entschärfung verlassen mussten, konnten zunächst nicht zurück in ihre Wohnungen. Mehrere Hundert wurden in zwei Schulen untergebracht.
Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hatten am Abend mit der routinemässigen Vorbereitung der Entschärfung des Blindgängers begonnen. Die mit einem Säurezünder ausgerüstete Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war auf dem Göttinger Schützenplatz in sieben Metern Tiefe entdeckt worden und galt als hochgefährlich.
"Es sah alles nach einer Routine-Entschärfung aus", erklärte der Stadtsprecher. Doch dann gab es etwa eine Stunde vor der geplanten Entschärfung gegen 21.30 Uhr die Explosion. Zu diesem Zeitpunkt habe keiner der Spezialisten direkt an der Bombe gearbeitet. Der Knall war im Umkreis von mehreren Kilometern zu hören.
Wodurch die Explosion verursacht wurde, war am Abend noch unklar. Fachleute von Polizei und Feuerwehr waren am späten Abend noch dabei, den Explosionsort genauer zu untersuchen.
Die Bombe sollte mit einem neuartigen ferngesteuerten Roboter entschärft werden. Er war vor wenigen Tagen beim Fund einer weiteren Bombe in unmittelbarer Nähe zum ersten Mal in Göttingen im Einsatz gewesen. Der Roboter war mit einem Wasserschneidegerät ausgerüstet.