Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Dressens Podestplatz Sinnbild für den Aufschwung im DSV

(Keystone-SDA) Thomas Dressen sorgt mit Rang 3 in der Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek, Colorado, für den vorläufigen Höhepunkt des Aufschwungs im Männer-Speed-Team des Deutschen Skiverbandes.

Die deutschen Athleten sind im Speed-Bereich so gut unterwegs wie seit Jahren nicht mehr. Am Freitag im Super-G hatten Andreas Sander als Neunter, Dressen als Zehnter und Josef Ferstl als Vierzehnter die Selektionskriterien für die Olympischen Spiele im Februar in Südkorea erfüllt, nun setzte Dressen mit seinem Podestplatz – dem ersten eines Deutschen in einer Abfahrt seit dem Sieg von Max Rauffer vor 13 Jahren in Val Gardena – noch einen drauf.

Dressen siegte auch für seinen Vater, den er im September 2005 als zwölfjähriger Bub auf dramatische Weise verloren hatte. Dirk Dressen hatte mit einer Jugendtrainingsgruppe in Sölden in einer Gondel gesessen, als an einem Helikopter das Tragseil riss und über der Seilbahn ein 750 Kilogramm schwerer, mit Beton gefüllten Kübel niederging. Das Unglück forderte neun Todesopfer, unter ihnen war Dirk Dressen.

Thomas Dressen, dieser dritte Rang in der Abfahrt hier in Beaver Creek kommt wohl auch für Sie selber überraschend.

“Sicher, ja. Das ist einfach nur ein geiles Gefühl. So richtig verstehe ich das noch nicht. Das dauert jetzt mal ein paar Tage.”

Noch vor zwei Tagen hat uns Beat Feuz erzählt, dass sie als Arrivierte langsam auf “diesen Dressen” aufpassen müssen.

“Das ist natürlich eine Ehre, wenn einer wie der Beat einen auf dem Zettel hat. Aber ich selber habe mich eigentlich noch nicht in der Position gesehen, dass ich um einen Podiumsplatz mitfahren kann. Für mich wären im Moment schon Plätze um die fünfzehn herum gut gewesen. Ich habe gewusst, dass ich schnell sein kann. Dass es aber gleich so gut läuft, hätte ich natürlich nicht gedacht.”

Dass Sie ein Talent sind, haben Sie ja schon oft angedeutet. Und auch Wolfgang Maier (Alpin-Direktor des DSV, Red.) hat gesagt, dass es für Sie Richtung Podest gehen kann, wenn alles zusammenpasst.

“Das mit dem Talent kann ich nicht beurteilen. Das sollen andere tun. Ich selber weiss nur, dass wir alle zusammen hart arbeiten und uns gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben. Die letzten Jahre waren ja nicht immer einfach.”

Umso besser, dass sich gleich drei Fahrer aus Ihrem Team für die Olympischen Spiele qualifiziert haben.

“Das ist natürlich super, dass wir drei seit gestern (Freitag, Red.) die Teilnahme auf sicher haben. Da lässt sich natürlich befreit auftreten.”

Geht ein Dank auch gegen den Himmel?

“Die Gedanken sind zwischendurch sicher einmal dorthin gegangen, ja.”

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft