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Eine Frage der Ehre für die Schweizer Handballer

(Keystone-SDA) Handball – Für die Schweizer Handballer geht es in den letzten beiden Spielen der EM-Qualifikation nur noch um die Ehre. Heute Abend (20 Uhr) trifft das Team von Goran Perkovac in Aarau auf Russland.
Mit Russland verbinden die Schweizer unangenehme Erinnerungen, erlitten sie doch zum Auftakt der EM-Kampagne in Tschechow eine mehr als unglückliche Niederlage. Beim Stand von 34:35 und Ballbesitz der stark aufspielenden SHV-Auswahl unterbrach der slowakische EHF-Delegierte Jan Rudinsky die Partie 18 Sekunden vor Schluss wegen eines angeblichen Wechselfehlers. In der Folge durften wieder die Einheimischen angreifen, worauf sie in Überzahl das 36:34 erzielten. Zwar wurde danach ein Protest des Schweizer Verbandes in erster Instanz gutgeheissen. Doch weil die Chancen auf eine Teilnahme an der EM-Endrunde 2012 in Serbien nach weiteren Niederlagen gegen Dänemark (25:36) sowie zweimal gegen Weissrussland (31:34 und 24:26) auf ein Minimum gesunken waren, einigte man sich darauf, das Rechtsverfahren nicht weiter zu verfolgen.
Deshalb ist klar, dass die SHV-Auswahl zum sechsten Mal in Folge an einer EM oder WM fehlen wird. Trotzdem ist die Partie in Aarau wichtig, denn der Handball ist in der Schweiz dringend auf positive Werbung angewiesen. Nur mit einer erfolgreichen Nationalmannschaft kann die hierzulande serbelnde Sportart den Turnaround schaffen. Deshalb plant Perkovac nach der EM-Qualifikation “mehr oder weniger einen Neustart”.
Die Bilanz gegen Russland ist mit zwölf Niederlagen in 13 Begegnungen deutlich negativ; den bisher einzigen Sieg (22:21) feierten die Schweizer im April 1995 im zweiten Vergleich mit Russland. Im letzten Heimspiel am 1. November 2008, das ebenfalls in der Schachenhalle in Aarau ausgetragen wurde, war die SHV-Auswahl allerdings nah an einem Erfolgserlebnis, führte sie doch in der 36. Minute noch 22:14. Am Ende ging die Partie 30:31 verloren.
Speziell wird die heutige Begegnung für Captain Iwan Ursic, der sein letztes Spiel vor heimischem Publikum im Nationaldress bestreitet – und dies an jener Stätte, wo für ihn die Karriere begonnen hat.

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