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EM-Debütant Österreich im Halbfinal

(Keystone-SDA) Nach Dänemark (gegen Deutschland) schafft auch Österreich (gegen Spanien) die Überraschung und zieht in die EM-Halbfinals ein.

Mit Dänemark oder Österreich wird auf jeden Fall ein Team den EM-Final erreichen, das vor dem Turnier nicht weit vorne auf der Favoritenliste stand. Insbesondere die Halbfinal-Qualifikation Österreichs, das in seinem ersten EM-Endrundenspiel überhaupt auch die Schweiz bezwungen hatte, ist eine eigentliche Sensation. Nach 120 Minuten stand es in Tilburg gegen Spanien 0:0, im Penaltyschiessen bewies die Nummer 14 Europas die besseren Nerven. Alle fünf Österreicherinnen trafen souverän; als Einzige scheiterte die Spanierin Silvia Meseguer an der Austria-Schlussfrau Manuela Zinsberger. Wie sehr die EM-Debütantinnen derzeit auf einer Wolke der Euphorie schweben, demonstrierten sie vor dem Elfmeterschiessen eindrücklich. Während die Spanierinnen mit versteinerten Mienen dastanden, lachten und scherzten die Österreicherinnen. Ihr Prunkstück ist die Abwehr. In vier Spielen haben sie erst ein Gegentor erhalten.

Deutschland überraschend out

Seit 1995 gewann Deutschland bei den Frauen sämtliche sechs EM-Finals, in diesem Jahr scheiterte die DFB-Auswahl überraschend früh und trotz einer 1:0-Führung an Dänemark. Bereits in der dritten Minute ging der Favorit durch Isabel Kerschowski in Führung – auch begünstigt durch einen Fehler von Torhüterin Lykke Petersen.

Kurz nach der Pause glich Dänemark durch ein Kopfballtor von Nadia Nadim aus, sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sorgte die Verteidigerin Theresa Nielsen für den umjubelten Siegtreffer der Däninnen – und damit für eine grosse Überraschung. Der achtmalige Europameister Deutschland, im vergangenen Sommer erstmals auch Olympiasieger geworden, präsentierte sich völlig verunsichert.

Das zweite Viertelfinalspiel in Rotterdam zwischen Dänemark und Deutschland hatte am Samstagabend wegen der Unbespielbarkeit des Platzes nach starken Regenfällen nicht angepfiffen werden können und musste auf Sonntag verschoben werden.

Historischer Sieg Englands gegen Frankreich

Einmal mehr gescheitert ist Frankreichs vermeintlich goldene Generation. Die bereits in der Vorrunde enttäuschenden Französinnen verloren erstmals seit 43 Jahren wieder gegen England. Das entscheidende 1:0 erzielte Topskorerin Jodie Taylor mit ihrem bereits fünften Treffer des Turniers kurz vor Ablauf einer Stunde.

Die “Lionesses” (Löwinnen) genannten Engländerinnen treffen im Halbfinal auf Gastgeber Niederlande, das bereits am Samstag 2:0 gegen Schweden gewonnen hatte. Beide Teams gewannen sämtliche vier Partien innerhalb von 90 Minuten.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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