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England und Frankreich letzte EM-Viertelfinalisten

(Keystone-SDA) EM 2012 – England beendet dank des 1:0 gegen die Ukraine die Gruppe D auf Platz 1. In den Viertelfinals steht auch Frankreich trotz des 0:2 gegen das schon vorher ausgeschiedene Schweden.
England tat sich gegen die couragierten Gastgeber in der ersten Halbzeit schwer, profitierte aber unmittelbar nach der Pause von einem schweren Torhüterfehler. Andrej Pjatow liess eine leicht abgefälschte Flanke von Steven Gerrard durchrutschen, so dass Wayne Rooney nur noch einnicken musste. Der Stürmer meldete sich somit erfolgreich im EM-Turnier an, nachdem er die ersten beiden Spiele wegen einer Sperre verpasst hatte. Die Ukraine, bei welcher der bisher einzige Torschütze Andrej Schewtschenko wegen einer Verletzung erst in den letzten zwanzig Minuten zum Einsatz kam, hatte anschliessend mehrere gute Ausgleichschancen. Einmal monierten die Ukrainer sogar ein Tor, als Englands Verteidiger John Terry einen Schuss von Marko Devic eventuell erst hinter der Torlinie zurück ins Feld spedierte. England blieb somit auch im elften Wettbewerbsspiel in Serie ungeschlagen, während die Ukraine in Donezk den Platz auch in ihrem siebten Länderspiel nicht als Sieger verliess.
Im Wissen, den Viertelfinal auch mit einer knappen Niederlage erreichen zu können, traten die Franzosen nonchalant auf. Bei den Schweden war hingegen nichts vom Blues nach dem vorzeitigen Out zu spüren und sie suchten erfrischend den Weg nach vorne. Den goldenen Treffer erzielte schliesslich der streitbare Superstar Zlatan Ibrahimovic, der sein unbestritten riesiges Potenzial mit einer herrlichen Direktabnahme aufblitzen liess. Im Gegensatz zu den ersten beiden Partien brachten die “Tre Kronor” den Vorsprung diesmal aber über die Runden und kamen durch Sebastian Larsson in der Schlussminute sogar noch zum Doppelschlag und besiegten so Frankreich erstmals seit 43 Jahren wieder. Für Frankreich war die erste Niederlage nach 23 Spielen der Ungeschlagenheit nicht weiter schlimm, stehen sie doch erstmals seit der WM 2006 wieder in einem Viertelfinal.
Durch den Gruppensieg vermeidet England ein Viertelfinalduell mit Welt- und Europameister Spanien und spielt stattdessen am Sonntag in Kiew gegen Italien. Frankreich trifft bereits am Samstag auf Spanien.
Schweden – Frankreich 2:0 (0:0).
Olympiastadion, Kiew. – 60’000 Zuschauer. – SR Proença (Por). – Tore: 54. Ibrahimovic 1:0. 91. Larsson 2:0.
Schweden: Isaksson; Gränqvist, Mellberg, Jonas Olsson, Martin Olsson; Svensson (79. Holmén), Källström; Larsson, Ibrahimovic, Bajrami (46. Wilhelmsson); Toivonen (78. Wernbloom).
Frankreich: Lloris; Debuchy, Rami, Mexès, Clichy; Diarra, M’Vila (83. Giroud); Ben Arfa (59. Malouda), Nasri (78. Ménéz), Benzema, Ribéry.
Bemerkungen: Schweden ohne Elmander (verletzt), Frankreich komplett. 10. Schuss von Toivonen an den Aussenpfosten. 91. Lattenschuss von Holmén, Larsson verwertet den Abpraller. Verwarnungen: 68. Mexès (Foul/im Viertelfinal gesperrt). 70. Svensson (Foul). 80. Holmén (Foul).
England – Ukraine 1:0 (0:0).
Donbass Arena, Donezk. – 48’000 Zuschauer. – SR Kassai (Un). – Tor: 48. Rooney 1:0.
England: Hart; Johnson, Terry, Lescott, Cole; Milner (69. Walcott), Gerrard, Parker, Young; Rooney (87. Oxlade-Chamberlain), Welbeck (82. Carroll).
Ukraine: Pjatow; Gussew, Chatschendi, Rakizki, Selin; Tymoschtschuk, Garmasch (78. Nasarenko); Jarmolenko, Devic (70. Schewtschenko), Konopljanka; Milewski (77. Butko).
Bemerkungen: Verwarnungen: 63. Tymoschtschuk (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 73. Gerrard (Foul). 74. Rakizki (Foul). 78. Cole (Foul). 86. Schewtschenko (Foul).
Rangliste: 1. England 3/7 (5:3). 2. Frankreich 3/4 (3:3). 3. Ukraine 3/3 (2:4). 4. Schweden 3/3 (5:5).

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