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Erfolgreiche Korallen-Zucht am Rheinknie

(Keystone-SDA) Der Zoologische Garten Basel meldet grosse Erfolge bei kleinen Tieren: Die einst als fast unzüchtbar geltenden Korallen vermehrt er heute zum Grossteil selber. Einzelne Kolonien wachsen im “Zolli” – wo Stürme und Fressfeinde fehlen – gut 30 Zentimeter im Jahr.

Die diskreten Zuchterfolge seien Forschungserkenntnissen und entsprechend verbesserter Haltung zu verdanken, erklärte Vivariums-Kurator Thomas Jermann am Mittwoch vor den Medien. Manche Kritiker eines geplanten “Ozeaniums”, die Korallen als unzulässige Riff-Ausbeutung angeprangert hatten, seien offenbar nicht à jour.

Die Korallen gedeihen im Zolli meist im Hintergrund von spektakulären Fischen oder anderem tropischem Getier; die Biologie der artenreichen Nesseltiere zählt nicht zum Allgemeinwissen. In Basel hausen sowohl Arten mit weichen Kolonie-Strukturen als auch Steinkorallen, die monumentale Gebilde bauen können.

Zahnstocher-Klonung

Die Vermehrung gelingt mittels Fragmentierung der Kolonien und Fixierung der kleinen Ableger an geeignetem Trägermaterial, etwa Tuffstein. Dazu dienen Zahnstocher, Gummibänder, Kabelbinder, Spezialzement oder anderes, je nach Becken und Mitbewohnern. Weiche Korallen wüchsen so meist innert wenigen Tagen fest, hiess es.

Die Ursprungskolonie leidet beim Abtrennen kaum, da alle Individuen alle überlebensnotwendigen Fähigkeiten haben und nicht sozial interagieren. Zur Ernährung sind übrigens manche auf pflanzliche Einzeller angewiesen, die mit Sonnenlicht Nährstoffe herstellen. Andere Korallen filtern Plankton oder fangen mit Nesselzellen Beute.

Je natürlicher der Herkunfts-Lebensraum im Aquarium nachgebildet wird, desto besser gedeihen Korallen. Neben Temperatur und Licht müssen selbst Spurenelemente im Wasser stimmen. In Basel sind heute über 95 Prozent der Korallen aus eigener Nachzucht. Manche Arten wachsen so wohlbehütet -zig mal schneller als in ihrer Heimat.

Pionier-Affengärten

Auf der Affenhaus-Umbaustelle laufen die Arbeiten plangemäss, wie weiter zu erfahren war. Im Juni sollen die Basler Menschenaffen aus ihrem Asyl bei der Chemie in den Zolli zurückkehren. Bis dann muss das Haus fertig umgebaut sein, in dem derzeit Räume vergrössert, Kletter-Mobiliar montiert und Installationen erneuert werden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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