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Ermittlungen zu Verwicklung der Boston-Attentäter in Dreifachmord

(Keystone-SDA) Die mutmasslichen Bombenleger des Boston Marathons könnten nach US-Medienberichten auch in einen Dreifachmord verwickelt gewesen sein. Wie der Sender ABC News am Wochenende meldete, gehe die Polizei entsprechenden DNA-Spuren und Telefongesprächen nach.

Demnach gebe es eine Verbindung von den Brüdern Tamerlan und Dschochar Zarnajew zu den ungeklärten Verbrechen, bei denen es offenbar um Drogen und Geld ging.

Am 11. September 2011 waren in Waltham bei Boston drei Leichen junger Männer mit durchtrennten Kehlen entdeckt worden. Ihre Körper waren mit mehreren Kilogramm Marihuana bedeckt. Die Täter hatten ausserdem rund 5000 Dollar am Tatort zurückgelassen.

Einer der Toten war ein befreundeter, ehemaliger Mitbewohner und Trainingspartner von Tamerlan Zarnajew. ABC News berichtete unter Berufung auf Angehörige der Toten von Waltham, dass Tamerlan Zarnajew sich nach den Morden seltsam verhalten habe. Er sei der Beerdigung seines Freundes ferngeblieben und aus dem Kampfsport-Club ausgetreten, in dem beide trainiert hatten.

Letzte Ruhestätte

Der mutmassliche Boston-Attentäter Tamerlan Zarnajew wurde derweil offenbar im Bundesstaat Virginia beigesetzt. Der Leichnam des 26-Jährigen sei auf einem muslimischen Friedhof der Stadt Richmond beerdigt worden.

Die Polizei hatte am Donnerstag zwar die Beisetzung bekanntgegeben, jedoch keine Angaben zum Ort der Grabstätte gemacht, berichteten örtliche Medien am Freitag.

Tamerlan und sein 19 Jahre alter Bruder Dschochar werden für den Bombenanschlag vom 15. April beim Marathonlauf in Boston mit drei Todesopfern und mehr als 260 Verletzten verantwortlich gemacht. Tamerlan wurde bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet, Dschochar später schwer verletzt gefasst.

Tamerlans Leiche lag zunächst in einem Beerdigungsinstitut in Worcester bei Boston. Die Friedhöfe der Stadt verweigerten aber eine Beisetzung. Auch die Städte Cambridge, wo die Brüder studierten, und Boston wollten die Leiche nicht haben. Daraufhin bat der Polizeichef von Worcester öffentlich um Hilfe bei der Suche nach einem Friedhof.

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