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Ermittlungspannen im Mordfall Lena haben Nachspiel für Polizisten

(Keystone-SDA) Wegen der Ermittlungspannen im Zusammenhang mit dem Mord an der elfjährigen Lena aus dem deutschen Emden sind ein Strafverfahren sowie Disziplinarverfahren gegen Polizeibeamte eingeleitet worden. Bei den Ermittlungen war es zu mehreren Pannen gekommen.

Die Staatsanwaltschaft Aurich sehe einen Anfangsverdacht wegen Strafvereitelung gegeben und prüfe nun weiter, sagte ein Sprecher der Polizei Osnabrück auf dapd-Anfrage. Gegen mehrere Beamte wurde zudem nach zunächst internen Ermittlungen am Mittwoch offiziell das Disziplinarverfahren eingeleitet.

Aus Sicht der Polizeidirektion Osnabrück gebe es “deutliche Hinweise auf eine Pflichtverletzung”. Im November 2011 hatte sich der tatverdächtige 18-Jährige bei der Polizei selbst angezeigt, weil er ein Jahr zuvor eine Siebenjährige in seinem Elternhaus entkleidet und nackt fotografiert hatte.

Die Polizei legte diesen schwerwiegenden Vorfall aber nur zu einer weiteren Anzeige wegen Besitzes von kinderpornografischem Material. Bereits im September 2011 hatte der Stiefvater des Jugendlichen Anzeige erstattet, weil dieser kinderpornografisches Material auf seinen Computer geladen hatte.

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