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Erste Etappe der Australienanlage: 20 Loris neu in Zürich

Die Allfarbloris in der neuen Lori-Voliere im Zoo Zürich lassen sich von Besuchern aus der Hand füttern. KEYSTONE/WALTER BIERI sda-ats

(Keystone-SDA) Sie sind gerade erst eingezogen und noch etwas schüchtern. So müssen sich die 20 Allfarbloris auch erst noch an ihre Aussenvoliere gewöhnen. Doch die farbenprächtigen Papageien werden schnell zutraulich und Besucher im Zoo Zürich können sie sogar aus der Hand füttern.

Mit der Eröffnung der Lori-Voliere ist die erste Etappe der neuen Australien-Anlage im Zoo fertiggestellt. Besucherinnen und Besucher können einen Teil der Anlage betreten und kommen den Vögeln so besonders nah.

Loris sind eine rund 60 Arten umfassende Unterfamilie der Papageien. Der Allfarblori mit seinem auffallend farbenfrohen Gefieder weist die grösste Verbreitung auf. Die Art, die nun in Zürich zu sehen ist, lebt im Osten und Südosten Australiens, in Tasmanien und seit den 1970er Jahren in der Umgebung von Perth in Westaustralien.

Weiche Nahrung bevorzugt

Die Vögel sind äusserst anpassungsfähig und erschliessen sich schnell neue Futterquellen, wobei sie sich anders als viele andere Papageien nicht von harten Nüssen oder Samen ernähren. Allfarbloris sind “Softies” wie Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch erklärte. Ihre Nahrung besteht aus Nektar, Pollen, Blüten, Beeren und weichen Früchten.

Mit ihrer spezialisierten Zunge nehmen sie ihre Lieblingsspeisen wie mit einem Schwamm auf. Als ausgezeichnete Kletterer können sie sogar an Blüten gelangen, die nur an dünnen Ästen hängen. Allfarbloris spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Blüten. Sie tragen Pollen auch über grössere Entfernungen weiter.

Trotzdem sind die Vögel in ihrer Heimat nicht immer gern gesehen. So ziehen sie auf der Suche nach Nahrung in Schwärmen von bis zu mehreren hundert Tieren umher und gelten in Gärtnereien oder Obstplantagen als Schädlinge.

Zoobesucher dürfen Loris füttern

Wie die Loris ihre Nahrung zu sich nehmen, kann man im Zoo aus nächster Nähe erleben. Jeweils am Mittwoch, an Wochenenden und Feiertagen sowie während der Stadtzürcher Schulferien können Besucherinnen und Besucher den Vögeln zwischen 10 Uhr und 13.30 Uhr in kleinen Schalen Nektar anbieten.

Die Lori-Voliere ist in drei Bereiche gegliedert. Im Hintergrund gibt es Volieren, die als Rückzugsmöglichkeit für die Vögel dienen. Den gut 70 Quadratmeter grossen Flugraum, der wie ein Gewächshaus gestaltet ist, können die Besucher betreten und ausserdem steht den Vögeln eine 80 Quadratmeter grosse Aussenanlage zur Verfügung.

Die gesamte neue Australienanlage soll im Frühjahr 2018 eröffnet werden. An der Stelle des bisherigen Afrikahauses werden dann Koalas, Kängurus, Emus und Warane wohnen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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