Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Erste Szenarien für Saisonfinale zeichnen sich ab

(Keystone-SDA) Es zeichnet sich ab, dass der Ball in Europa erst im Verlaufe des Juni wieder richtig ins Rollen kommt. Die UEFA will Hand bieten zu einer Lösung mit Saisonabschluss im August.

Weiterhin ist unklar, wie sich die Corona-Pandemie in Europa in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. Und deshalb ist auch weiterhin unklar, wann und ob die nationalen Meisterschaften und die europäischen Wettbewerbe wieder losgehen. Die UEFA hat letzte Woche eine Taskforce gegründet, welche sich mit der komplizierten Agenda beschäftigt.

Doch konkrete Daten kann diese Arbeitsgruppe noch nicht liefern. “Wer heute ein Datum nennt, macht dies aus den Emotionen heraus, oder weil er sich dadurch einen Vorteil erhofft”, sagte UEFA-Vizepräsident Michele Uva in einem Interview mit der italienischen Sportzeitung “Tuttosport”.

Gleichwohl beschäftigen sich die UEFA und die Ligen mit möglichen Szenarien. Realistischerweise wird nicht vor Juni wieder gespielt. Die Premier League und die Ligue 1 haben dies mehr oder weniger offiziell bereits kundgetan. Die UEFA soll nun eine Agenda in Planung haben, welche eine synchronisierte Wiederaufnahme der Meisterschaften vorsieht. Zumindest in den zwölf Ligen, welche mit mindestens einer Mannschaft noch in der Champions League oder Europa League vertreten sind.

Zu diesen Ländern gehört auch die Schweiz mit dem FC Basel, der in den Achtelfinals der Europa League das Hinspiel gegen Eintracht Frankfurt auswärts 3:0 gewonnen hat. Daneben haben auch Spanien, England, Deutschland, Italien, Frankreich, die Ukraine, Österreich, Schottland, die Türkei, Griechenland und Dänemark noch Teams in den europäischen Wettbewerben.

Wie Uva gegen über dem “Tuttosport” sagte, habe es für die UEFA “Priorität, die nationalen Meisterschaften zu beenden, wenn möglich mit Europacup-Terminen, die in diese Agenda integriert werden können. Aber zuerst kommen die Ligen.”

Offenbar sieht die UEFA zwei Wege, die nationalen Meisterschaften und die europäischen Wettbewerbe im Verlaufe des Sommers zu beenden. Entweder schliessen die Länder zuerst ihre Meisterschaften ab, und erst dann werden Champions League und Europa League zu Ende gespielt, oder es gibt analog zur normalen Saisonplanung die Termine am Wochenende für die Ligen und die Daten unter der Woche für den Europacup.

Zum Vergleich: Die Anfang März unterbrochene Saison hätte in Europa bis Ende Mai gedauert (inklusive Nationalmannschaftspause von Ende März). Demnach ist davon auszugehen, dass die Spielzeit 2019/20 erst Mitte August enden wird – sofern ab Juni der Ball tatsächlich wieder rollt.

Um die Saison überhaupt bis in den August weiterführen zu können, benötigt es auch Anpassungen seitens der FIFA. Eine Arbeitsgruppe des Weltverbandes prüft derzeit Optionen, wie die am 30. Juni auslaufenden Spielerverträge verlängert werden können. Eine Alternative, mit der sich die FIFA derzeit beschäftigt, ist ein flexibles Vertragsende, je nach Saisonschluss in den jeweiligen nationalen Meisterschaften. Ähnliches werde für das Sommer-Transferfenster geprüft, um den Profis wie auch den Vereinen mehr Planungsspielraum zu geben.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft