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Erster Masern-Todesfall in der Schweiz seit 2009

Ein damals 7-jähriges Mädchen aus dem Kanton Schwyz, das 2003 an Masern erkrankt war. (Archiv) KEYSTONE/URS FLUEELER sda-ats

(Keystone-SDA) Erstmals seit 2009 ist in der Schweiz ein Mensch an Masern gestorben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitungen “Tages-Anzeiger” und “Bund”.

Der gegen Masern geimpfte Mann verstarb bereits im Februar diesen Jahres, wie der Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG, Daniel Koch, am Freitag auf Anfrage sagte. Der letzte Masern-Todesfall ereignete sich im Jahr 2009 in Genf. Damals verstarb ein zwölfjähriges Mädchen aus Frankreich.

Im aktuellen Fall traf es einen jungen Erwachsenen. Er verstarb auf einer Intensivstation schliesslich an Lungenversagen, wie Koch erklärte. Der junge Mann litt an Leukämie und unterzog sich einer Therapie, bei der sein Immunsystem stark unterdrückt wurde. Deshalb schützte ihn die Masernimpfung auch nicht. Gemäss dem BAG ist es unklar, wo der Mann sich mit dem Masern-Virus angesteckt hat.

Ziel: Masern ausrotten

“Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass wir das Masernvirus auch in der Schweiz eliminieren”, sagte Koch den beiden Zeitungen. Es gebe viele Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft seien oder bei denen sich trotz Impfung nicht der nötige Schutz entwickeln könne.

Auch im Februar hatte der Bund seine Zwischenbilanz zu seiner Strategie gegen Masern gezogen. Ziel dieser ist, dass 95 Prozent der Schweizer Bevölkerung gegen Masern geimpft oder immun sind.

Durchimpfungsrate steigt

Zwar seien die Ziele nicht erreicht, hiess es damals vom BAG. Positiv sei aber, dass die Durchimpfungsrate in der ganzen Schweiz gestiegen sei. Als “besonders ermutigend” bezeichnet das BAG die Fortschritte in Kantonen wie Appenzell Innerrhoden, Obwalden oder Zug, die lange Zeit unterdurchschnittliche Impfraten hatten.

Eine Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent ist der Zielwert der Weltgesundheitsorganisation zur Ausrottung der Masern. Diesen Wert bereits erreicht hat gemäss Bundesamt für Gesundheit der Kanton Genf.

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