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Erstes Ligaqualifikations-Duell an die Langnauer

(Keystone-SDA) Eishockey – Die SCL Tigers gewinnen das erste Duell der Ligaqualifikation gegen den B-Meister Lausanne vor eigenem Anhang 7:5.
Mit der Schlusssirene zum Ende des zweiten Drittels erzielte Pascal Pelletier das 6:4, wobei ihm bei der Schussabgabe der Stock in zwei Teile zerbrach. Dieses untypische Tor war nicht nur kursweisend, sondern auch typisch für dieses völlig verrückte Spiel, welches für den neutralen Zuschauer beste Unterhaltung bot, die Anhänger der beiden Teams aber mehrere Male ins sportliche Fegefeuer schickte.
Begonnen hatte die Partie aus Emmentaler Sicht optimal: Kurtis McLean und Etienne Froidevaux sorgten mit einem Doppelschlag innert 18 Sekunden für ein frühes 2:0. Dass es aber um das Nervenkostüm der Tigers nach den Enttäuschungen der Saison inklusive der Playouts nicht ums Beste bestellt ist, zeigte sich in den nächsten Minuten, als Eliot Berthon und Benjamin Antonietti für den B-Champion ausglichen. Das 2:2 durch Antonietti war bereits der vierte Treffer in der “post season”, welchen Langnau in Überzahl hinnehmen musste.
Als Langnau kurz vor Spielmitte durch Simon Moser ebenfalls in Unterzahl traf, schien es endgültig aufwärts zu gehen. Allerdings dauerte die Herrlichkeit nur 147 Sekunden lang und bis zum erneuten Ausgleich durch Codey Burki. Wie nervös man in Langnau ist, dokumentiert die darauffolgende Massnahme von Alex Reinhard, den bei zwei Treffern unglücklich agierenden Thomas Bäumle auf die Bank zu beordern und durch Damiano Ciaccio zu ersetzen. Langjährige Beobachter der Szene sprachen von einer ziemlichen Demontage des einstigen Nationalkeepers.
65 Sekunden später musste sich aber auch Ciaccio das erste Mal bücken, Daniel Corso brachte den Unterklassigen erstmals in Führung, die Pfiffe in der Ilfis-Halle wurden immer lauter. Für die Wende sorgte bei den Einheimischen in diesem Moment, in dem grosses Ungemach drohte, ausgerechnet einer der Spieler, die nicht mehr erwünscht sind. Sandro Moggi, dessen Vertrag nicht verlängert wird, der aber schon in den Playouts zu den wenigen Aktivposten zählte, lenkte das Spiel mit einer Doublette innert 16 Sekunden doch noch in die gewünschten Bahnen. Lausannes Goalie, der einstige NHL-Crack Cristobal Huet, blieb ebenfalls unter seinem gewohnten Rendement.
Telegramm:
Langnau – Lausanne 7:5 (2:2, 4:2, 1:1). – Ilfis. – 5405 Zuschauer. – SR Rochette/Wiegand, Fluri/Müller. – Tore: 6. (5:45) McLean (Pelletier, Reber/Ausschluss Déruns) 1:0. 7. (6:03) Froidevaux (Brunner) 2:0. 10. Berthon (Schirjajew) 2:1. 16. Antionietti (Ausschluss Jannik Fischer!) 2:2. 30. Simon Moser (Pelletier, El Assaoui/Ausschluss Adrian Gerber!) 3:2. 32. (31:32) Burki (Schirjajew, Dostoinov) 3:3. 33. (32:37) Corso (Kamerzin, Conz) 3:4. 35. (34:32) Sandro Moggi (Froidevaux) 4:4. 35. (34:48) Sandro Moggi (McLean) 5:4. 40. (40:00) Pelletier (McLean, Reber/Ausschlüsse Brunner; Antonietti, Corso) 6:4. 48. Rexha (Bucher, Pelletier) 7:4. 60. (59:07) Stalder (Corso, Conz) 7:5. – Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Langnau, 9mal 2 Minuten gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: McLean; Genoway.
Langnau: Bäumle (32. Ciaccio); El Assaoui, Lardi; Lüthi, Reber; Stettler, Christian Moser; Jacquemet, Froidevaux, Brunner; Bucher, Pelletier, Simon Moser; Haas, McLean, Sandro Moggi; Rexha, Adrian Gerber, Nüssli.
Lausanne: Huet; Leeger, Jannik Fischer; Stalder, Reist; Kamerzin, Seydoux; Fröhlicher; Antonietti, Augsburger, Berthon; Dostoinow, Genoway, Corso; Déruns, Conz, Savary; Simon Fischer, Schirjajew, Burki.
Bemerkungen: Langnau ohne Claudio Moggi, Rytz, Lampman, Genazzi (alle verletzt), Giovannini, Popovic, Bomersback, Leblanc (überzählig), Kim Lindemann (krank). Lausanne ohne Ulmer, Setzinger (beide überzählig), Helfenstein , Cavaillaz, Gailland, Lecoultre, Primeau (alle verletzt). Pfostenschüsse: 6. McLean. 15. Antonietti.

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