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Erstes Öl im Golf von Mexiko schwappt an Land

(Keystone-SDA) Washington – Zwei Wochen nach dem Sinken der Bohrinsel “Deepwater Horizon” im Golf von Mexiko ist erstmals Öl an Land geschwappt. Ein dünner orangefarbener Film erreichte den Strand einer kleinen unbewohnten Insel, die unweit der Küste des US-Bundesstaates Louisiana liegt.
Wie eine Sprecherin der Küstenwache weiter sagte, wurde bei Beobachtungsflügen in der Nähe der Freemason-Insel am Südzipfel der Chandeleur-Inseln auch “schwereres Öl” entdeckt. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass auch dieses an Land gelangt sei.
Nach Angaben eines Sprechers des britischen Ölkonzerns BP wurden mehrere Boote mit Einsatzkräften entsandt. Sie begannen mit dem Auslegen von schwimmenden Sperren, um die Ufer von Freemason Island mit ihrem reichen Vogelbestand zu schützen.
Die von BP geleaste Bohrinsel war zwei Tage nach einer Explosion gesunken. Seitdem treten jeden Tag mindestens 700 Tonnen Rohöl ins Wasser aus. Im Kampf gegen die Ölpest konzentrieren sich die Hoffnungen jetzt auf eine riesige Stahlkuppel. Sie soll in 1500 Metern Tiefe über das grösste Leck gestülpt werden.
Am Donnerstag wurde das Absenken des 113 Tonnen schweren Behälters ins Meer vorbereitet. Er war per Schiff zum Unglücksort transportiert worden.
Die US-Regierung kritisierte inzwischen die am Öl-Desaster beteiligten Firmen scharf. Es seien “sehr schwere Fehler” begangen worden, sagte Innenminister Ken Salazar nach Gesprächen mit Vertretern des Ölkonzerns BP.

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