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Erstmals mehr Deutsche als Italiener verunfallt

(Keystone-SDA) Die Einwanderung schlägt auch auf die Unfallstatistik durch. Erstmals führten 2010 die Deutschen die Liste der ausländischen Verunfallten an. Sie lösen die Italiener ab, die bisher an der Spitze lagen. Das zeigt die Auswertung der Statistik der Unfallversicherung Suva.

Die Zahl der Unfälle ist laut Mitteilung der Suva vom Donnerstag im letzten Jahr um 1,3 Prozent auf 782’000 angestiegen. Während die Berufsunfälle um 3,2 Prozent auf 267’000 zulegten, gingen die Freizeitunfälle leicht um 0,3 Prozent auf 497’000 zurück. Markant angestiegen um 18,1 Prozent auf 18’000 sind Unfälle von Arbeitslosen.

Rund jeder dritte Berufsunfall und jeder vierte Freizeitunfall betrifft ausländische Arbeitnehmende. Dort liegen neu die Deutschen mit 36’000 Unfällen (+128 Prozent seit 2002) an der Spitze. Auf Platz zwei kommen die bisherigen Spitzenreiter, die Italiener, mit 35’000 Unfällen (-14 Prozent).

Es folgen die Portugiesen mit 29’000 (+31 Prozent), Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien mit 28’000 (+21 Prozent) sowie die Franzosen mit 26’000 Unfällen (+19 Prozent).

Portugiesen in gefährlicheren Berufen

Bei den Portugiesen ereignen sich die Unfälle zu rund 60 Prozent am Arbeitsplatz. Umgekehrt ist es bei den Deutschen, den Franzosen und den Österreicher, wo die Freizeitunfälle mit rund 60 Prozent überwiegen. Am höchsten ist der Anteil der Freizeitunfälle mit 70 Prozent bei den Schweizern.

Hauptgrund für den hohen Anteile der Portugiesen bei Berufsunfällen ist laut Mitteilung der Suva der Umstand, dass sie viel stärker in Branchen mit überdurchschnittlichem Unfallrisiko (Personalausleihe und Bau) vertreten sind als beispielsweise die Deutschen.

Die Statistik basiert auf den Ergebnissen der 35 Unfallversicherer, die derzeit unselbständige Erwerbstätige obligatorisch gegen Berufs- und Freizeitunfälle versichern. Ausgewertet wurden die Zahlen von der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (UVG), die von der Suva geführt wird.

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