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Expo-Traum ausgeträumt – St. Gallen und Thurgau lehnen Kredite ab

Die Stimmberechtigen der Kantone Thurgau und St. Gallen haben die Planungskredite für die Expo 2027 abgelehnt. Damit wird die Ostschweiz nicht Austragungsort der nächsten Landesausstellung. Das Siegerkonzept "Expedition27" wird nicht weiterverfolgt. KEYSTONE/HOSOYA SCHAEFER ARCHITECTS sda-ats

(Keystone-SDA) Die Ostschweiz kann ihre Träume von einer eigenen Landesausstellung begraben: Sowohl die Thurgauer als auch die St. Gallen Stimmberechtigten lehnten die Planungskredite von 3 respektive 5 Mio. Franken für die Expo2027 ab.

51’708 Stimmberechtigte sagten Ja, 78’517 stimmten Nein. Gut 60 Prozent der St. Gallerinnen und St. Galler sprachen sich gegen den Planungskredit für eine Machbarkeitsstudie und ein Bewerbungsdossier für die Expo2027 aus. Die Stimmbeteiligung betrug 42,5 Prozent.

Im Thurgau sagten gemäss dem provisorischen Endergebnis 30’812 Stimmberechtigte Ja zum Expo-Planungskredit, 35’357 stimmten dagegen. Der Nein-Stimmenanteil betrug 53,4 Prozent.

Die Planung einer Landesausstellung zwischen Bodensee und Säntis wäre nur weitergegangen, falls die Stimmberechtigten beider Kantone zustimmt hätten. Eine Machbarkeitsstudie sollte zeigen, ob die nächste Landesausstellung in der Ostschweiz durchgeführt werden kann, und wie viel sie die Gastgeberkantone kosten würde. 2019 hätte es in den Trägerkantonen zu Volksabstimmungen über die eigentliche Expo2027 kommen sollen.

Nicht zeitgemäss

Appenzell Ausserrhoden hatte seinen Anteil von 800’000 Franken an der Machbarkeitsstudie von insgesamt 8,8 Millionen Franken bereits bewilligt. St. Gallen und Thurgau unterstellten ihre Kreditbeschlüsse von 5 respektive 3 Millionen Franken der Volksabstimmung.

Die Kantonsregierungen, Parlamente und die meisten Parteien befürworteten die Expo als Chance für die Ostschweiz. Während die Thurgauer SVP, aus deren Reihen die Idee einer Ostschweizer Expo stammt, das Projekt begrüsste, kämpfte die St. Galler SVP dagegen an. Die Gegner kritisierten die geschätzten Kosten von bis zu zwei Milliarden Franken. Zudem sei eine Landesausstellung nicht mehr zeitgemäss und würde nur umweltschädigenden Massentourismus fördern.

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