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Federer scheitert, Wawrinka siegt

(Keystone-SDA) Für Roger Federer bedeuten die Achtelfinals am Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy nach dem 6:7 (3:7), 6:3, 6:7 (5:7) gegen John Isner Endstation. Stan Wawrinka hingegen steht in den Viertelfinals.

Noch einmal wehrte sich Roger Federer im Tiebreak des dritten Satzes gegen das drohende Aus, indem er die ersten drei Matchbälle Isners abwehrte und im Tiebreak von 2:6 auf 5:6 verkürzte. Noch einmal unterstützte ihn das Pariser Publikum mit frenetischen “Roger, Roger”-Rufen. Ein Aufschlagwinner des 2,08 m grossen Amerikaners besiegelte nach 2:16 Stunden aber letztlich doch das Ausscheiden des Schweizers.

“Auszuscheiden, ohne gebreakt zu werden, ist bitter. Aber gegen John kann dir das passieren”, sagte Federer. Dass der 30-Jährige aus North Carolina das siebte Duell zwischen den beiden für sich entschied (5:2 für Federer), lag an der Aufschlagstärke des Amerikaners, der in den Viertelfinals auf David Ferrer trifft. In der zweiten Kurzentscheidung gewann er fünf seiner sieben Punkte mit dem Aufschlag. Auch zuvor hatte Isner stark serviert: Während er 27 Asse schlug, unterlief ihm kein einziger Doppelfehler. Zudem brachte er zwei Drittel seiner ersten Aufschläge, die im Durchschnitt mit 210 km/h auf Federer zuflogen, ins Feld.

Die Chance zu einem möglichen Sieg verpasste Federer beim Stand von 2:2 und 3:3 im dritten Satz, als sich ihm jeweils ein Breakball bot, Federer die beiden Gelegenheiten aber nicht zu nützen vermochte. Das einzige Break der Partie hatte der Baselbieter beim Stand von 3:2 im zweiten Satz geschafft, welches ihm zum Satzausgleich verhalf. Wegen einer leichten Armverletzung, die er sich in Basel zugezogen hatte, nahm Federer während der Partie entzündungshemmende Tabletten ein. Es sei aber nichts Ernsthaftes, versicherte Federer, der noch an den ATP-Finals in London (ab 15. November) antreten wird.

Für Federer endete damit das Turnier in Bercy einmal mehr mit einer Enttäuschung und vor dem Final-Wochenende. Bei zwölf Teilnahmen erreichte der 34-jährige Baselbieter ‘nur’ dreimal die Halbfinals, 2011 feierte er dank einem Erfolg im Final gegen Jo-Wilfried Tsonga seinen bislang einzigen Turniersieg. “Meine Vorbereitung für Paris ist wegen des Turniers in Basel, das für mich Priorität geniesst, fast nie ideal”, so Federer. Aber er habe immer gegen gute Spieler verloren. “Sie mussten immer stark spielen, um mich zu schlagen.”

52. Saisonsieg für Wawrinka

Im Gegensatz zu Federer gab sich Stan Wawrinka in seinem Achtelfinal keine Blösse. Der Romand wurde auf dem Court 1 seiner Favoritenrolle gerecht und bezwang den Serben Viktor Troicki (ATP 27) in 79 Minuten 6:4, 7:5. Für Wawrinka war es bereits der 52. Sieg im laufenden Jahr (bei 15 Niederlagen), womit er seinen Rekord aus dem Jahr 2013 verbesserte (51 Siege).

Nach dem gewonnenen ersten Satz durchlebte Wawrinka zu Beginn des zweiten Satzes eine kleine Baisse. Beim Stand von 2:4 wehrte er zwei weitere Breakbälle des Serben ab, ehe er die Partie wieder zu seinen Gunsten wendete. In den Viertelfinals trifft Wawrinka auf den Sieger der Partie zwischen Rafael Nadal (ATP 6) und Kevin Anderson (ATP 12). Gegen Nadal hatte er das letzte Duell vor gut einem Monat in Schanghai klar verloren. Das letzte Aufeinandertreffen mit Anderson entschied Wawrinka am US Open in New York Anfang September klar in drei Sätzen für sich.

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