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Federer vor seinem zweiten Spiel gegen Zverev

(Keystone-SDA) Nach einem Jahr Pause ist Roger Federer wieder an den ATP Finals in London dabei. Der Platz sei schneller geworden, bemerkt der Basler, und das sei gut so.

Zwei Jahre sind keine lange Zeit, und dennoch stellte Roger Federer in der O2 Arena einige Neuerungen fest. Die Pressekonferenzen finden nicht mehr am gleichen Ort statt, die Players Lounge ist umgezogen und – die Änderung, die auch sportlich relevant ist – der Court spielt sich schneller. “Ich denke, das ist nicht schlecht, denn in der Vergangenheit sahen wir doch einige sehr einseitige Matches.” Für ein paar davon war der 36-jährige Schweizer gleich selber verantwortlich, beispielsweise ein denkwürdiges 6:0, 6:1 gegen Andy Murray vor drei Jahren.

Er kenne den Grund auch nicht für diese deutlichen Resultate, aber er glaube, dass mit dem schnelleren Platz die Matches länger ausgeglichen bleiben. “Es ist schwieriger, Breaks zu schaffen.” Dies zeigte sich nicht zuletzt im Auftaktspiel Federers gegen Jack Sock, das er eigentlich klar dominierte, nach nur einem Break aber relativ knapp 6:4, 7:6 für sich entschied.

Revanche gegen Zverev angesagt

Auf seine Chancen in der Gruppe dürfte der schnellere Belag kaum Einfluss haben. “Auch Zverev und Cilic sind wie Sock gute Aufschläger”, stellte der sechsfache Champion an den ATP Finals fest. Er erwartet deshalb enge Matches, gerade auch heute Abend (21.00 Uhr) gegen Zverev. Die Nummer 3 der Welt feierte am Sonntagabend nach einer monatelangen Baisse mit einem hart erkämpften Dreisatz-Sieg gegen Cilic ein wichtiges Erfolgserlebnis.

Der 20-jährige Deutsche bezwang Federer in diesem Jahr zweimal, inoffiziell am Hopman Cup und mit einer Glanzvorstellung gegen einen allerdings am Rücken angeschlagenen Federer im Final des Masters-1000-Turniers in Montreal. “Ich habe ihn zuletzt wenig spielen sehen”, führte der Basler aus. “Aber wir haben in Rom und Montreal gesehen, dass er perfekt spielen kann, wenn es ihm läuft.” Er erwarte deshalb eine enge Partie mit wenigen Breaks.

Insgesamt steht es in den offiziellen Direktbegegnungen 2:2. Im Juni setzte sich Federer im Final des Rasenturniers in Halle klar durch. Zverev sagte denn auch: “Er ist in all seinen Matches, die er spielt, Favorit.” Chancen rechnet sich der Masters-Debütant dennoch aus. Mit dem Sieg gegen Cilic hat er Selbstvertrauen getankt und seine Anfangsnervosität abgelegt. “Das war, glaube ich, der schwierigste Moment, den ich in der Woche haben werde”, erklärte der Hamburger.

Für Federer spricht allerdings auch seine Bilanz gegen die Topleute in diesem Jahr. Von 13 Partien gegen Top-Ten-Spieler hat er 12 gewonnen. Die einzige Niederlage war aber ausgerechnet gegen Zverev.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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