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Fixlöhne von Bankern gestiegen – Boni gesunken

(Keystone-SDA) Parallel zur Diskussion um die Abzockerei sind die Boni der Bankangestellten in der Schweiz gesunken. Im Gegenzug erhielten die Banker mehr Fixlohn auf ihr Konto bezahlt. Im Durchschnitt erhält ein Mitarbeiter einen Bonus von knapp 14’000 Franken.

Dies geht aus einer Umfrage des Schweizerischen Bankpersonalverbandes (SBPV) hervor, die am Dienstagnachmittag veröffentlicht wurde. Vor zwei Jahren war der durchschnittliche Bonus noch um gut 200 Fr. höher gewesen. 2009 waren es gar 1500 Fr. mehr.

Auf der anderen Seite sind die durchschnittlichen Fixlöhne in den letzten zwei Jahren von 100’150 auf 105’600 Fr. gestiegen. Die meisten Salärerhöhungen habe es in der Lohnklasse von 50’000 bis 60’000 Fr. gegeben, hiess es.

Hier gaben 59 Prozent der Befragten an, mehr Gehalt bekommen zu haben. Die wenigsten Lohnerhöhungen gab es bei den Einkommen ab 120’000 Franken. Hier konnten lediglich 20 Prozent von einer Saläraufstockung profitieren.

Ausländische Banken zahlen am meisten

Die fettesten Saläre erhalten Mitarbeiter von ausländischen Banken, die im Durchschnitt 123’800 Fr. als Fixlohn und 20’400 Fr. als Bonus erhalten. Dicht dahinter folgen die Privatbankiers, die 119’300 Fr. an festem Gehalt und 18’000 Fr. Bonus nach Hause tragen.

Am wenigsten bezahlen Kantonalbanken. Bei ihnen liegt der durchschnittliche Lohn bei 95’900 Fr. und der Bonus bei 13’000 Franken.

Die grössten Gehälter werden in Genf ausbezahlt. In der Rhonestadt beträgt der Durchschnittslohn 127’800 Fr. und der Bonus 20’100 Franken. Das ist spürbar mehr als im Bankenzentrum Zürich, wo im Durchschnitt 113’500 Fr. als Festgehalt und 15’700 Fr. an Bonus überwiesen werden.

Zufriedenheit sinkt

Grundsätzlich hat die Zufriedenheit mit Fixlohn und Bonus abgenommen. Waren vor zwei Jahren noch die Hälfte der Befragten mit ihrem Lohn und Bonus zufrieden, sind es 2013 noch 48 Prozent über ihren Festlohn und 46 Prozent über ihren Bonus happy.

Und gerade jene, die die grössten Durchschnittslöhne überwiesen bekommen, zeigen sich am unzufriedensten. So murren 57 Prozent der Angestellten ausländischer Banken über ihr Fixsalär und gar 61 Prozent über ihren Bonus.

Umgekehrt sieht es bei den Raiffeisenbanken aus, wo zwei Drittel mit ihrem festen Lohn und gar 72 Prozent mit ihrem Bonus zufrieden sind. Dieser Befund reflektiere auch die Verschlechterung des Arbeitsklimas in der Finanzbranche, schreibt der Verband.

An der im April und Mai durchgeführten Online-Umfrage nahmen insgesamt 3745 Personen bei. Das ist 50 Prozent mehr als vor zwei Jahren (2345 Teilnehmer).

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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