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Frankie Fredricks wehrt sich gegen Schmiergeld-Vorwürfe

(Keystone-SDA) Der internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) suspendiert das Council-Mitglied Frankie Fredericks bis auf weiteres. Es geht um Schmiergeldvorwürfe rund um die Vergabe der Olympischen Spiele in Rio.

Im Raum steht eine Summe von 300’000 Dollar. Fredericks beteuert wie schon im März, dass alles mit rechten Dingen zu und her gegangen sei. Er beabsichtigt, sich einer Anhörung zu stellen und gegen die provisorische Suspendierung zu kämpfen, bevor die IAAF-Disziplinarkommission seinen Fall behandelt.

Der 49-jährige Fredericks, der 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta über 100 und 200 m Silber gewonnen hatte und 1993 in Stuttgart zu WM-Gold über 200 m lief, machte auch als Funktionär Karriere. Während den Olympischen Spiele in Athen wurde er ins IOC gewählt und vertritt seither Namibia im Internationalen Olympischen Komitee.

Im August 2008 trat er die Nachfolge Sergej Bubkas als Vorsitzender der Athletenkommission des IOC an und war damit Mitglied des IOC-Exekutivkomitees. Im Juni 2009 übernahm er das Präsidentenamt bei Athletics Namibia, dem Leichtathletikverband Namibias, zwei Jahre später war er Vorsitzender der Athletenkommission der IAAF.

Anfang März 2017 wurde bekannt, dass ein Unternehmen, mit dem Fredericks zumindest in Verbindung gebracht wird, am Tag der Vergabe der Olympischen Spiele an Rio de Janeiro eine Überweisung erhalten hatte. Fredericks kontaktierte daraufhin die Ethikkommission des IOC. Das Gremium sah sich ausserstande, die Beschuldigungen zu beurteilen und verwies auf die Unschuldsvermutung, empfahl jedoch, Fredericks von verschiedenen Posten zu suspendieren, unter anderem vom Vorsitz der IOC-Prüfkommission für die Spiele 2024. Am 7. März 2017 trat der Namibier von fast all seinen Ämtern zurück, nicht aber aus dem IAAF-Council.

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