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Franzosen in der Schweiz halten offenbar zu Sarkozy

(Keystone-SDA) Die in der Schweiz lebenden Franzosen haben sich beim Urnengang vom Sonntag offenbar deutlich für den amtierenden Präsidenten ausgesprochen. Nicolas Sarkozy erzielte gemäss Schätzungen doppelt so viele Stimmen wie sein Herausforderer François Hollande.

Sarkozys Wähleranteil in der Schweiz betrage 40 Prozent, Hollande habe rund 20 Prozent erreicht, erklärte Claudine Schmid von der konservativen Partei UMP auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Sozialisten bestätigten diese provisorischen Angaben.

Der Sekretär der französischen Sozialisten in Genf, Louis Lepioufle, sprach von einem “massiven Votum” für Sarkozy in der Calvin-Stadt. Auf dem dritten Platz liegt demnach der Zentrist François Bayrou, anschliessend folgt Marine Le Pen vom rechtsextremen Front national (FN).

Sarkozy hatte die in der Schweiz lebenden Franzosen bereits bei der Präsidentenwahl vor fünf Jahren für sich eingenommen. Er kam damals im ersten Wahlgang auf 38,9 Prozent der Stimmen, Bayrou erzielte 24,8 Prozent und die damalige Kandidatin der Sozialisten, Ségolène Royal, 23,8 Prozent.

Grenznahe Gebiete für Sarkozy

Rund 106’000 Franzosen erfüllten dieses Jahr die Voraussetzungen, um sich auf Schweizer Territorium an den Wahlen in ihrer Heimat zu beteiligen – das sind 25 Prozent mehr als 2007. In der Romandie standen ihnen 71 Wahlbüros zur Verfügung, in der Deutschschweiz 14.

Zehntausende Wahlberechtigte reisten zudem zur Stimmabgabe in ihre Herkunftsgemeinden in Frankreich. Die Gebiete an der Grenze zur Schweiz votierten für Sarkozy. Der amtierende Präsident siegte in den Départementen Haute-Savoie, Haut-Rhin, Ain, Doubs und Jura.

Oberelsass: Le Pen vor Hollande

Hollande hatte im Territoire de Belfort die Nase vorn. Im Oberelsass (Département Haut-Rhin) wurde der sozialistische Kandidat nicht nur von Sarkozy geschlagen, sondern lag auch noch hinter Marine Le Pen (FN) zurück. Sarkozy kam hier auf 31,9 Prozent der Stimmen, Le Pen erreichte 23,4 Prozent, Holland knapp 18,9.

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