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Freude bei Swiss Olympic über vier Projekte für Winterspiele 2026

(Keystone-SDA) Im Schweizer Bewerbungsprozess für die Olympischen Winterspiele 2026 befinden sich noch vier Projekte im Rennen. “Konkurrenz belebt den Wettkampf”, freut sich Swiss-Olympic-Präsident Jörg Schild.

Bei den vier Interessenten handelt es sich um das Bündner Projekt “Olympische Winterspiele 2026 Graubünden und Partner” und das vom Waadtland, dem Wallis und von Christian Constantin getragene Projekt “The Swiss Made Winter Games 2026”. Dazu kommen zwei weitere, gänzlich überregionale Projekte – “Switzerland 2026” und “Games for our future” -, die weniger konkret erscheinen und deren Verantwortliche gemäss Jörg Schild mit “klar weniger Fragen an uns gelangen als die Bündner und Walliser”.

Der Präsident von Swiss Olympic betont, dass “wir zum jetzigen Zeitpunkt alle gleich unterstützen. Wir befinden uns noch in der ersten Phase des ganzen Prozesses, da gehen wir bewusst noch nicht in die Details.” Bis am 15. Dezember die Projektbeschreibungen eingereicht werden müssen, folgt im November noch ein vierter und letzter Workshop von Swiss Olympic mit Vertretern der vier Projekte. Erst dann begeben sich die Mitglieder der von Swiss Olympic ins Leben gerufenen “Task Force 2026” in die verschiedenen Regionen, um den Stand der Planungen zu begutachten. Schild, ehemaliger Regierungsrat aus Basel, findet es “gut, dass in unserem Land solche Projekte von unten wachsen. In der Schweiz können Olympische Spiele zum Glück nicht einfach so verordnet werden wie beispielsweise in Russland mit Sotschi geschehen.”

Entscheid im April 2017

Die jetzt noch interessierten vier Projektgruppen hätten noch bis zum 15. Dezember Zeit, ihre eigenen Ideen zu entwickeln, so Schild. “Danach aber wird Swiss Olympic dezidiert den Lead übernehmen.” Den Winter durch erfolgen weitere Besuche der Task-Force-Mitglieder in den Regionen, am Ende wird es einen Evaluationsbericht geben. Im März 2017 wird der Exekutivrat von Swiss Olympic entscheiden, welche Kandidatur-Städte/-Regionen er seinem Sportparlament vorschlagen wird. “Im Moment wissen wir noch nicht, ob wir kandidieren. Ich gehe davon aus, dass wir dem Sportparlament nur einen Vorschlag unterbreiten werden. Dabei ist auch gut vorstellbar, dass es sich um einen Mix aus zwei oder mehreren Projekten handeln wird”, sagt Swiss-Olympic-Präsident Schild, der auch die “Task Force 2026” anführt.

Der Basler will eine Schweizer Kandidatur, mit welcher im Herbst 2019 die Schlussabstimmung beim Kongress des Internationalen Olympischen Komitees gewonnen werden kann. Schild ist überzeugt, dass “jemand mit einer guten Kandidatur aus dem Herzen der Alpen, von dort, wo der Wintersport herkommt, beim IOC eine gute Chance hat.” Umso mehr, als nach Vancouver 2010, Sotschi 2014, Pyeongchang 2018 und Peking 2022 für die Durchführung von Winterspielen wohl wieder einmal Westeuropa an der Reihe sein wird. “Wir Schweizer werden nicht die einzigen sein. Österreich mit Innsbruck, Kanada mit Calgary und die USA wie auch Schweden haben bereits ihr Interesse angemeldet”, so Schild.

Kandidatur-Budget von 24 Millionen

Im Gegensatz zu den 60 Millionen Franken, die für die Bündner Kandidatur der Winterspiele 2022 veranschlagt waren, rechnet Schild für 2026 mit einem Kandidatur-Budget von 24 Millionen. “Je einen Drittel übernähmen der Bund, Swiss Olympic und die interessierte Region. Die acht Millionen Franken müssten also nicht von einem einzelnen Kanton getragen werden”, verspricht Schild. “Was das operationelle Budget für die Winterspiele betrifft, rechnet Swiss Olympic mit konservativ geschätzten 1,65 Milliarden Franken. Darin sind keine öffentlichen Gelder enthalten.”

Der Zeitplan für die Schweizer Kandidatur sieht vor, dass im Dezember 2017 bis März 2018 von Seiten des Bundesrats die Vernehmlassung und die grundsätzliche Zustimmung erfolgt. Dieser Prozess könnte sich überschneiden mit der formellen Einreichung der Kandidatur beim IOC. Diese müsste ebenfalls im Winter 2018 erfolgen. In der zweiten Jahreshälfte 2018 würden dann die erforderlichen Volksabstimmungen – die wohl grösste Hürde im ganzen Prozess -, sowie auch die Debatten im National- und Ständerat durchgeführt werden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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