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Geschichte des Flüchtlingshelfers Paul Grüninger in der Lokremise

(Keystone-SDA) Gesellschaftspolitische Themen mit St. Galler Bezug in Schauspiel und Musiktheater prägen die kommende Spielzeit am Theater St. Gallen. Beim Sinfonieorchester St. Gallen steht die letzte Saison von David Stern als Chefdirigent an.

Im vergangenen Herbst hat das Theater St. Gallen die Lokremise als zweite Spielstätte in Betrieb genommen. “Die Lokremise begeistert und geniesst eine hohe Akzeptanz”, sagte Theaterdirektor Werner Signer vor den Medien.

“Wir wollen in der Lokremise weiterhin ungewöhnliches und experimentelles Theater machen”, sagte Schauspieldirektor Tim Kramer. Anfang Mai lancierte das Theater im einstigen Lokdepot das Projekt “City in Change”, welches die Frage nach der Zukunft der Integrationspolitik stellt.

“Arbeit!”, ein Kulturvermittlungsprojekt mit Arbeitssuchenden in der Region, soll auch in der kommende Spielzeit die Öffentlichkeit für akute gesellschaftliche Probleme sensibilisieren.

Gegen das Vergessen der eigenen Geschichte stemmt sich das Jugendstück “Paul Grüninger”. Der St. Galler Flüchtlingshelfer steht im Zentrum einer Uraufführung in der Lokremise. Das Stück von Susanne Felicitas Wolf soll einem jungen Publikum den Zugang zu einem schwierigen Kapitel Schweizer Geschichte ermöglichen, sagte Kramer.

Auf dem “Schlachtfeld der Beziehungen” präsentiert das Theater St. Gallen mit “Wer hat Angst vor Virginia Woolf?”, “Hedda Gabler” und “Othello” drei Klassiker aus verschiedenen Epochen.

Der Klang der Folter

Mit einer Oper über die Folter wagt sich St. Gallen an ein musikalisches Psychodrama. In Dresden ist die Oper “Der Tod und das Mädchen” der beiden St. Galler Alfons K. Zwicker und Daniel Fuchs im Dezember 2010 uraufgeführt worden. Zum Spielzeitstart bringt St. Gallen die Oper in einer adaptierten Fassung auf die Bühne.

Mit der verruchten Mördergeschichte “Chicago” und der mysteriösen Liebesgeschichte “Rebecca” will sich St. Gallen auch in der kommenden Saison als Musicalstadt behaupten. Die Tanzkompanie startet die neue Spielzeit mit dem Stück “Eleven” des israelischen Choreografenduos Yossi Berg und Oded Graf.

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