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Glarner nimmt Schuld für Unfall auf sich

(Keystone-SDA) “Der Fehler lag zu 100 Prozent bei mir”, lautet das Fazit von Schwingerkönig Matthias Glarner zu seinem Sturz vom Gondeldach in Meiringen-Hasliberg vor neun Tagen.

Der 31-jährige Berner Oberländer war am Dienstag der vergangenen Woche im Anschluss an ein Foto-Shooting von einer Seilbahn in Hasliberg gefallen. Er erlitt dabei eine Beckensprengung sowie einen Bruch des Sprunggelenkes im linken Fuss.

“Ich habe mich mit dem Seil in die falsche Richtung gesichert”, so Glarner. Beim Herunterfahren stürzte er daher rund zwölf Meter in die Tiefe, als die Gondel über die drei Rollen eines Mastes fuhr. “Ich habe an den Sturz keine Erinnerungen, war aber danach immer ansprechbar”, sagte Glarner an einer Medienorientierung im Berner Inselspital.

Aus Glarners Sicht könnte es ein Glück gewesen sein, dass er aus einer solchen Höhe und nicht nur aus fünf oder sechs Metern gefallen sei. Als Schwinger sei er in den unterschiedlichsten Falltechniken geübt. Die zwölf Meter hätten ihm etwas Zeit gegeben, sich für den Aufprall in eine möglichst günstige Position zu drehen.

Professor Klaus Siebenrock, einer der zuständigen Ärzte im Berner Inselspital, bestätigte Glarners Eindrücke: “Nicht viele Menschen würden einen solchen Sturz auf diese Weise überstehen.” Die Beckensprengung und der Bruch im oberen Sprunggelenk des linken Fusses seien keine Bagatellverletzungen, “aber es hätte viel, viel schlimmer herauskommen können”.

Durch den Unfall ist die Saison für Glarner gelaufen – keineswegs aber die Karriere. Das nächste grosse Ziel, das Eidgenössische Fest 2019 in Zug, hat er nicht aus den Augen verloren. Diesem Höhepunkt wird er in den nächsten zwei Saisons alles unterordnen. Auf die diesjährigen Highlights – das Berner Kantonalfest (9. Juli), das Bergkranzfest Brünig (30. Juli) sowie den Unspunnen-Schwinget bei Interlaken (27. August) – muss er verzichten. Er nimmt sich vor, am Unspunnen-Schwinget in seiner näheren Heimat zumindest als Zuschauer respektive Ehrengast dabei zu sein.

Er könne “nicht vor in vier Monaten” wieder mit dem Sport beginnen, sagte Glarner. Vor allen die Fussverletzung macht ihm dabei zu schaffen. Den linken Fuss kann er erst in rund drei Monaten wieder belasten.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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