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Griechenland-Reisen sind bei Schweizern trotz der Krise beliebt

(Keystone-SDA) Trotz der Schuldenkrise buchen in diesem Jahr mehr Schweizer Ferien in Griechenland. Die Kunden werden durch den drohenden Staatsbankrott und die Demonstrationen in Athen offenbar nicht abgeschreckt.

“Die Reisenden machen sich zwar Gedanken über die Staatsverschuldung, bringen sie aber nicht mit ihren Ferienplänen in Verbindung”, sagt Roland Schmid, Mediensprecher von Tui, auf Anfrage der sda. Der Reiseanbieter verzeichnet in diesem Jahr deutlich mehr Buchungen für Reisen nach Griechenland.

“So günstig wie schon lange nicht mehr”

Auch bei Kuoni läuft das Griechenland-Geschäft gut. Gegenüber 2010 beträgt der Zuwachs bisher etwa 20 Prozent, wie Mediensprecher Peter Brun der sda erklärt. Er begründet die positive Entwicklung mit dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. “Griechenland ist so günstig wie schon lange nicht mehr.”

Ein Grund dafür ist der tiefe Kurs des Euro, wie Hotelplan-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir sagt. Auch sie spricht von einer erfolgreichen Entwicklung bei Griechenland-Reisen. “Die Buchungen haben im zweistelligen Prozentbereich zugenommen.”

Weniger Deutsche, mehr Schweizer

Allerdings ist dafür laut Huguenin-dit-Lenoir nicht nur der schwache Euro verantwortlich. Denn im gleichen Zeitraum seien die Buchungen nach Spanien und Italien zurückgegangen.

Das habe damit zu tun, dass griechische Hoteliers ihre Preise teilweise stark gesenkt hätten, weil die Nachfrage aus manchen Ländern gesunken sei. So verzichteten etwa viele Deutsche auf Reisen nach Griechenland.

Wiederanstieg nach Buchungseinbruch

Der Anstieg der Buchungen hängt allerdings auch damit zusammen, dass das Griechenland-Geschäft im Vorjahr, als es in Athen ebenfalls Demonstrationen gab, schlecht lief.

Beim Reiseanbieter Laros, der auf Griechenland-Reisen spezialisiert ist, gingen die Buchungen im Vorjahr um zehn Prozent zurück. “Inzwischen sind wir wieder etwa auf dem gleichen Niveau wie zuvor”, sagt Inhaberin Yolanda Labaras. Insbesondere Neukunden seien aber noch immer verunsichert.

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