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Hamas lehnt israelischen Vorschlag für Gefangenenaustausch ab

(Keystone-SDA) Gaza – Die Bemühungen um die Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalit aus palästinensischer Geiselhaft haben einen Rückschlag erlitten. Die radikal-islamische Hamas lehnte den israelischen Vorschlag für einen Gefangenenaustausch ab.
Der Vermittler des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) sei aber gebeten worden, seine Bemühungen fortzusetzen, teilte die Hamas in Gaza mit.
Israel hat sich bereit erklärt, für die Freilassung des 23-jährigen Schalit rund 1000 Palästinenser aus israelischer Haft zu entlassen. Die Hamas fordert, dass dazu auch 20 hochrangige Gaza-Mitglieder gehören müssen, die für den Tod Dutzender israelischer Staatsbrüger schuldig sein sollen.
Nach Angaben aus Verhandlungskreisen will die israelische Regierung erreichen, dass diese Gewalttäter nicht ins Westjordanland zurückkehren, sondern in ein ausländisches Exil entlassen werden.
Der oberste Gerichtshof Israels entschied, eine zentralen Verbindungsstrasse zwischen Jerusalem und Tel Aviv auch für den palästinensischen Verkehr zu öffnen. Die Bewegungsfreiheit sei ein fundamentales Menschenrecht, befand das Gericht.
Es gab damit den Klagen palästinensischer Anrainerdörfer der vierspurigen Landstrasse 443 statt, die auch durch das besetzte Westjordanland führt. Israels Behörden hatten die Zufahrten palästinensischer Dörfer zu der Strasse aus Sicherheitsgründen gesperrt, nachdem fünf Israelis bei Anschlägen auf ihre Autos auf dem Highway ermordet worden waren.
Seitdem gibt es so gut wie keine Zwischenfälle mehr an der Strasse. Für Palästinenser bedeutete die Sperrung, dass sie längere Umwege etwa auf dem Weg nach Ramallah nahe Jerusalem in Kauf nehmen mussten.

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