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Helmut Newtons Werk im Berliner Museum für Fotografie zu sehen

(Keystone-SDA) Frauen, ihre Kleider und ihre Körper – das war das grosse Thema des australischen Starfotografen Helmut Newton. Das Museum für Fotografie in Berlin widmet jetzt seinen ersten Buchpublikationen eine eindrucksvolle Ausstellung.

Fast alle Bilder aus den legendären Bänden “White Women” (1976), “Sleepless Nights” (1978) und “Big Nudes” (1981) sind als Ausstellungsprints zu sehen. Seine Witwe June, inzwischen fast 89 und selbst unter dem Pseudonym Alice Springs als Fotografin bekannt, stellte die Schau am Freitag vor.

“Helmut liebte die Frauen, weil er das Gefühl hatte, sie beschützen ihn. Und das taten sie ja im wirklichen Leben auch sehr oft”, sagte die quirlige Dame mit roter Brille und hellblauen Turnschuhen. Eifersüchtig sei sie gleichwohl nicht gewesen: “Er hat zwar jeden Tag nackte Frauen gesehen, aber er hat sie nicht berührt.”

Newton, als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Fabrikantenfamilie unter dem Namen Helmut Neustädter in Berlin geboren, galt seit den 70er Jahren als einer der besten und teuersten Fotografen der Welt.

Die Ausstellung zeigt vor allem seine Entwicklung von der Mode- zur Akt- und Porträtfotografie. Legendär ist etwa das “Self-Portrait with Wife and Models” (1981), das ihn mit einem nackten Model im Spiegel zeigt, während seine Frau wartend bei der Arbeit zuschaut.

Helmut Newton starb 2004 nach einem Verkehrsunfall in den USA. Er ist auf eigenen Wunsch in seiner Heimatstadt Berlin beigesetzt. Für die Ausstellung zeichnet die nach ihm benannte Stiftung verantwortlich, die im Museum für Fotografie ihren Sitz hat und dort auch eine Dauerpräsentation zeigt.

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