Human Rights Watch kritisiert an Hamas-Bericht zum Gaza-Krieg
New York - Die Palästinenserorganisation Hamas ist mit ihrem Bericht zum Gaza-Krieg Anfang 2009 bei Menschenrechtlern auf Kritik gestossen. Human Rights Watch (HRW) warf der Hamas-Führung vor, sich mit dem Papier vom Vorwurf der Kriegsverbrechen reinwaschen zu wollen.
In dem Bericht an die Vereinten Nationen, der Human Rights Watch eigenen Angaben zufolge in einer Kurzfassung vorlag, behauptet die Hamas-Führung, sie habe lediglich militärische Ziele in Israel angegriffen. Israelische Zivilisten seien, wenn überhaupt, rein zufällig von Hamas-Raketen getroffen worden.
Dazu erklärte der stellvertretende Direktor für Nahostfragen bei HRW, Joe Stork, in New York: "Hamas kann noch so viele Geschichten erzählen und Beweise verneinen, aber es steht fest, dass Hunderte von Raketen auf zivile Gegenden ohne jegliche militärische Einrichtung in Israel regneten."
Für Freitag wurde auch Israels offizielle Stellungnahme zum Gazakrieg 2009 mit Spannung am UNO-Hauptsitz in New York erwartet. Eine Untersuchungskommission unter dem südafrikanischen Richter Richard Goldstone war zu dem Ergebnis gekommen, dass Israel im Gazastreifen nicht nur Kriegsverbrechen, sondern möglicherweise auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe.
In dem Goldstone-Bericht waren Israel und Hamas aufgefordert worden, binnen drei Monaten Untersuchungen der Vorwürfe einzuleiten.
Seit Veröffentlichung des Berichts im September hatten die Vereinten Nationen Israel und Hamas gedrängt, glaubwürdige Prüfungen der Vorfälle zu unternehmen. Die UNO-Vollversammlung setzte beiden Seiten eine Frist bis zu diesem Freitag.