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Im Auto ist jede dritte Person abgelenkt – zu Fuss gar jede zweite

Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ist im Auto rund jede dritte Person abgelenkt. (Symbolbild) KEYSTONE/DPA/MONIKA SKOLIMOWSKA sda-ats

(Keystone-SDA) Ein grosser Teil der Verkehrsteilnehmer auf Schweizer Strassen ist abgelenkt. Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ist im Auto rund jede dritte Person abgelenkt, auf dem Velo jede fünfte und beim Überqueren einer Strasse zu Fuss gar jede zweite.

Dies zeigt eine repräsentative Erhebung der BFU, die sie gemäss Mitteilung vom Dienstag zum ersten Mal durchgeführt hat. Die hohen Zahlen seien für die Verkehrssicherheit problematisch, denn Ablenkung und Unaufmerksamkeit gehörten zu den häufigsten Unfallursachen. Jedes Jahr würden deswegen auf Schweizer Strassen 60 Personen getötet und 1100 weitere schwer verletzt.

Am häufigsten sei die Ablenkung durch andere Personen, an zweiter Stelle folgt die Ablenkung durch das Smartphone. So würden etwa 5 Prozent der Lenkerinnen und Lenker im Auto auf dem Handy tippen, aufs Display schauen oder telefonieren – zum Teil per Freisprechanlage.

Gemäss Erhebung sind die Menschen im Strassenverkehr umso häufiger abgelenkt, je jünger sie sind: Von den 15- bis 29-Jährigen sei jede 10. Person beim Überqueren einer Strasse vom Handy abgelenkt, durch Tippen oder Draufschauen. Seltener komme dies bei Velofahrenden vor. Dort seien aber die Kopfhörer ein Ablenkungsfaktor.

Insgesamt seien jene Tätigkeiten am gefährlichsten, bei denen die Augen von der Strasse weggerichtet seien, also zum Beispiel das Schreiben einer Nachricht auf dem Handy, schreibt die BFU. Dies erhöhe das Unfallrisiko um das Sechsfache. Auch das Greifen nach Gegenständen sei gefährlich. Im Auto lege man abgelenkt schnell eine lange Strecke im Blindflug zurück.

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