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Im Juli deutlich weniger Asylgesuche als im Vorjahr

(Keystone-SDA) In der Schweiz haben im Juli 1819 Menschen um Asyl ersucht, gut ein Drittel weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Aufgrund der rückläufigen Gesuchszahlen korrigiert der Bund die Prognose für 2013 leicht nach unten.

Ging das Bundesamt für Migration (BFM) bisher für das Gesamtjahr von rund 26’000 Asylanträgen aus, rechnet es gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag neu mit etwa 24’000 Gesuchen. Das sind 4600 Gesuche weniger als 2012.

Von Januar bis Juli 2013 wurden in der Schweiz 12’844 Asylgesuche gestellt, 4375 weniger als in den ersten sieben Monaten des Jahres 2012. Gegenüber dem Vormonat nahmen die Anträge im Juli um 18 Prozent zu.

Am meisten neue Asylbewerber kamen im Juli aus Eritrea, nämlich 278. Das sind 102 Gesuche oder 58 Prozent mehr als im Juni. An zweiter Stelle folgten Bewerber aus Nigeria mit 137 Anträgen (-2,1 Prozent). Stark zugenommen haben auch die Asylgesuche von syrischen Staatsangehörigen, und zwar um 38 Prozent auf 101 Gesuche.

Dublin-Überstellungen

Im Juli 2013 ersuchte die Schweiz bei 936 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme, wie das BFM ausführt. 472 Anfragen betrafen Italien. Im selben Zeitraum konnten 383 Personen an den zuständigen Dublin-Staat überstellt werden (226 nach Italien), eine Person weniger als im Vormonat.

Umgekehrt wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 263 Personen ersucht. 69 Personen wurden der Schweiz überstellt.

Mehr Asylgesuche in Europa

Auf internationaler Ebene sieht das BFM vorderhand keinen Lichtblick im Asylbereich – im Gegenteil. Von den wichtigsten Zielländern für Asylsuchende in Europa meldeten ausser der Schweiz nur Belgien und Schweden deutlich rückläufige Gesuchszahlen, schreibt das Amt.

Insgesamt dürften laut dem Bundesamt in Europa erstmals seit 2002 wieder mehr als 400’000 Asylanträge eingereicht werden. 2012 waren es europaweit noch rund 350’000 Gesuche.

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