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Immer mehr Schweizer mit Hochschulabschluss – Mehr Lohn

(Keystone-SDA) Paris/Berlin/Bern – In der Schweiz ist der Anteil von Erwerbstätigen mit einem abgeschlossenen Studium in den vergangenen zehn Jahren um knapp die Hälfte gestiegen. Dies geht aus der am Dienstag in Paris veröffentlichten OECD-Studie “Bildung auf einen Blick” hervor.
2008 verfügten über 34 Prozent der 25 bis 64-Jährigen über einen Uni- oder Fachhochschulabschluss oder aber über eine höhere Berufsbildung. Zehn Jahre früher waren es noch 23 Prozent. Bei den jüngeren Menschen ist der Anteil 2008 gar auf 38 Prozent geklettert.
Offenbar bleiben Hochqualifizierte gesuchte Leute: Ihre wachsende Zahl führt nämlich keineswegs zu sinkenden Löhnen. Gemäss einem OECD-Communiqué verdienen Werktätige mit tertiärer Ausbildung durchschnittlich 54 Prozent mehr als ihre Kolleginnen und Kollegen, die nur über eine abgeschlossene Ausbildung auf Sekundarstufe II (Berufslehre, Mittelschulen und Berufsmittelschulen) verfügen.
Hinzu kommt ein nach wie vor deutlich geringeres Risiko von Arbeitslosigkeit. Hoch bleibt auch die Erwerbsquote, insbesondere bei den Älteren, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weiter schreibt.
Wissen wird gepflegt
Hochqualifizierte scheinen aber auch bereit zu sein, ihr einmal erworbenes Wissen der Zeit anzupassen. Die Ausdehnung der tertiären Bildung gehe mit einer sehr ausgeprägten Bereitschaft zur Weiterbildung einher, schreibt die OECD.
Von dieser Gruppe nehmen in der Schweiz 79 Prozent an Weiterbildungen teil. Bei den Absolventen einer Ausbildung auf Sekundarstufe II seien es hingegen nur 54 Prozent.
Ausgaben rückläufig
Trotz diesem Trend zu mehr höherer Ausbildung sind die Schweizer Bildungsausgaben gemäss OECD mittelfristig rückläufig. Die Ausgaben der öffentlichen Hand und von Privaten lagen 2007 bei 5,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes.
Damit liegt die Schweiz leicht unter dem OECD-Schnitt von 6,2 Prozent. Über dem OECD-Schnitt liegen aber die Ausgaben pro Kopf. Hier wird die Schweiz nur von den USA übertroffen. Die Studie erklärt sich die vergleichsweise hohen Aufwendungen mit im internationalen Vergleich hohen Löhne von Lehrkräften auf der sekundären Stufe.

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