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In Unternehmensberater-Branche werden 1000 neue Stellen geschaffen

(Keystone-SDA) Bei den Unternehmensberatern in der Schweiz herrscht Goldgräberstimmung. Im Jahr 2010 haben sie sich nicht nur von der Wirtschaftskrise erholt, die eingenommenen Honorare erreichten einen Rekordwert. Nun sind 1000 Neueinstellungen geplant.

Bereits im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Unternehmensberater in der Schweiz um 220 auf 3520 zu, wie der Branchenverband ASCO am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Beratungsunternehmen blieb dabei mit rund 570 stabil.

Die grössten 20 Unternehmen – darunter internationale Konzerne wie PricewaterhouseCoopers, Ernst&Young, KPMG oder McKinsey – schöpften drei Viertel des Geschäfts ab. ASCO beziffert deren Honorarumsatz in der jüngsten Branchenstudie, die an der jährlichen Mitgliederversammlung in Zürich präsentiert wurde, für das Jahr 2010 auf 984 Mio. Franken.

Die gesamte Marktvolumen erreichte 1,32 Mrd. Fr. und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent. Der bisherige Höchstwert von 1,30 Mrd. Fr. im Jahr 2008 wurde leicht übertroffen. Neben den grössten Firmen konnten auch spezialisierte Nischenanbieter zulegen, während mittlere Unternehmen Einbussen erlitten.

Euphorische Prognosen

In der Umfrage zeigten sich viele Unternehmensberater geradezu euphorisch: Im laufenden Jahr rechnet knapp die Hälfte mit einem Wachstum von über 10 Prozent, Einbussen erwarten nur 2 Prozent der Firmen. Daher sollen in grossem Umfang Berater angeheuert werden. Von geplanten 1000 zusätzlichen Stellen soll knapp die Hälfte an Hochschulabgänger vergeben werden.

Besonders gesucht sind beispielsweise HSG-Absolventen mit Affinität zu Informationstechnologien oder ETH-Studenten mit betriebswirtschaftlichem Interesse, sagte ASCO-Präsident Marcel Nickler vor Journalisten.

Die Rekrutierung sei aber schwierig, da Fachkräfte rar seien. Zudem schrecke teils der hohe Arbeitsdruck ab. Neue Arbeitsmodelle seien auch bei Beratern gefragt, nicht zuletzt um mehr Frauen einstellen zu können, sagte Nickler. Der Frauenanteil bei den Beratern habe inzwischen immerhin 26 Prozent erreicht.

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