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IOC sperrt vier weitere russische Langläufer

(Keystone-SDA) Das IOC spricht gegen vier weitere russische Langläufer wegen Verstosses gegen Anti-Doping-Regeln Strafen aus. Unter anderem muss Maxim Wylegschanin die zwei Silbermedaillen von Sotschi 2014 abgeben.

Wie der russische Langlaufverband mitteilte, wurden die Resultate von Maxim Wylegschanin, Alexej Petuchow, Julia Iwanowa und Jewgenia Schapowalowa an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi annulliert. Wylegschanin, in Sotschi Zweiter über 50 km Skating und im Teamsprint, muss damit beide Silbermedaillen abgeben.

Überdies wurden die vier Athleten lebenslang für Olympische Spiele gesperrt. Der russische Verband bereitete einen Einspruch am Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne vor, hiess es. Die nächsten Winterspiele beginnen am 9. Februar in Pyeongchang. Noch ist unklar, ob das IOC angesichts des Vorwurfs des Staatsdopings Massnahmen gegen Russland ergreift.

Die gegen Wylegschanin, Petuchow, Iwanowa und Schapowalowa ausgesprochenen Strafen durch das IOC gelten nur für Olympische Spiele. Der Internationale Ski-Verband FIS muss nun weitere Entscheide treffen.

Wylegschanin feierte ein Jahr nach den Winterspielen in Sotschi den grössten Erfolg seiner Karriere. An den Weltmeisterschaften in Falun setzte er sich im Skiathlon im Zielsprint um 0,4 Sekunden vor Dario Cologna durch und gewann Gold.

Kommissionen an der Arbeit

Eine Kommission des IOC unter Leitung des Neuenburgers Denis Oswald hatte am 1. November bereits die russischen Langläufer Alexander Legkow und Jewgeni Below lebenslang gesperrt. Die Kommission untersucht die Fälle angeblich ausgetauschter oder widerrechtlich geöffneter Dopingproben bei den Spielen in Sotschi.

Eine weitere IOC-Kommission unter alt Bundesrat Samuel Schmid geht der Rolle staatlicher Stellen im russischen Dopingskandal nach.

Putins Verdacht

Derweil hat sich der russische Präsident Wladimir Putin erneut in die Thematik eingeschaltet. Putin sieht in den Vorwürfen betreffend Staatsdoping einen Versuch, ihn vor den Präsidentschaftswahlen im kommenden März zu diskreditieren.

“Es besteht der Verdacht, dass alles getan wird, um Unwillen bei Sportfans und Sportlern zu erregen, weil ihr Staat angeblich in Regelverstösse verwickelt ist”, liess sich der Präsident zitieren.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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