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Josef Meyer gibt Bau von Güterwagen in Rheinfelden AG auf

(Keystone-SDA) Rheinfelden AG – Die Firma Josef Meyer Transport Technology steigt aus dem Bau von Eisenbahn-Güterwagen aus. 75 Arbeitsplätze im Werk in Rheinfelden AG gehen verloren. Es besteht ein Sozialplan, wie der letzte grosse Güterwagen-Hersteller der Schweiz mitteilte.
Die Tochterfirma der Luzerner Josef Meier Holding konzentriert sich auf den Unterhalt von Güterwagen. Die Arbeitsplätze der darin beschäftigten 70 Mitarbeitenden bleiben erhalten.
Im bisher wichtigsten Geschäftsfeld, dem Bau von Containertragwagen und Staubgutwagen, kommt es zu 65 Kündigungen und 10 Frühpensionierungen. Grund sei der Bestellungsrückgang seit November 2008 um 90 Prozent.
Die Wirtschaftskrise habe europaweit die Gütertransporte auf der Schiene dramatisch einbrechen lassen, hiess es. Die Bahnunternehmen hätten über 100’000 Wagen ausrangiert und abgestellt, darunter 15’000 Wagen des kombinierten Verkehrs, wie sie Josef Meyer herstellt.
Die Gewerkschaften Unia, Syna und der Verband Angestellte Schweiz kritisierten den Abbau, nachdem bereits im März Kündigungen ausgesprochen wurden. Sie zeigten sich in einem Communiqué überzeugt, dass sich ein externer Interessent für die Übernahme der Produktion finden liesse.
Zudem sollen sich die Kantone Aargau und Baselland sowie der Bund einsetzen. Demnach müssten Kredite und Gelder für neues, qualitativ hochwertiges Rollmaterial im Güterverkehr gesprochen werden. Auf dem Schweizer Bahnnetz solle kein Billigramsch verkehren, fordern die Arbeitnehmervertreter.
Josef Meyer Transport Technology stellte auch besonders lärmarme und leichte Güterwagen-Drehgestelle her. 2008 erzielte die Firma mit dem Verkauf von 500 neuen Güterwagen und den Instandhaltungen von 2300 Güterwagen einen Umsatz von 88 Mio. Franken.

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