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Junge kümmern sich seltener um Tempolimiten und Handyverbot

Viele Lenkerinnen und Lenker in der Schweiz scheren sich gemäss einer Umfrage wenig um Tempolimiten und Radarkontrollen. (Symbolbild) KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT sda-ats

(Keystone-SDA) Sieben von zehn Motorfahrzeuglenkenden in der Schweiz sind hin und wieder bewusst zu schnell unterwegs. Gut jeder Fünfte liest gemäss einer Umfrage beim Fahren auch schon mal ein SMS.

Vor allem auf der Autobahn und ausserorts scheren sich viele Verkehrsteilnehmer nicht um die Tempolimiten. Knapp zwei Drittel der Lenkenden geben zu, dort in den letzten zwölf Monaten die Geschwindigkeit mindestens einmal überschritten zu haben. Lediglich ein gutes Drittel tat dies auch innerorts.

Dies zeigt eine gemeinsame Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) und der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach neigen vor allem junge Männer und junge Erwachsene dazu, manchmal zu schnell zu fahren.

Zwar erwartet die Hälfte aller Verkehrsteilnehmer, dass sie aufgrund von überhöhtem Tempo einen Unfall verursachen könnte. Aber bloss 5 Prozent von ihnen rechnen damit, dass ein Unfall auch effektiv eintritt. Die Wahrscheinlichkeit, in eine Tempokontrolle zu geraten, wird tief eingeschätzt.

Junge greifen häufiger zum Handy

Eine grössere Sorglosigkeit zeigt sich bei den Jüngeren auch im Umgang mit dem Mobiltelefon. Während im Schnitt 22 Prozent der Befragten angaben, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal beim Lenken ein SMS gelesen zu haben, so waren es bei den 18- bis 24-Jährigen fast doppelt so viele.

Bei den jüngeren Verkehrsteilnehmern tippt auch mehr als jeder und jede Vierte ab und zu ein SMS. Dies, obwohl dieses Verhalten quer durch alle Altersgruppen von über 90 Prozent als schlimm oder sehr schlimm beurteilt wird.

Die gemeinsame Befragung von BFS und bfu wurde ab September 2015 bei einer repräsentativen Stichprobe von 8531 Personen durchgeführt.

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