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Juventus mit Lichtsteiner in den Viertelfinals

(Keystone-SDA) Juventus Turin schafft in der Champions League nach dem 2:2 im Hinspiel gegen Tottenham Hotspur noch die Wende. Trotz 0:1-Rückstand qualifiziert sich der italienische Meister für die Viertelfinals.

Nach einer Stunde hatte Tottenham im ausverkauften Wembley wie der sichere Sieger im Duell mit dem italienischen Rekordmeister ausgesehen – ehe die Gäste eiskalt zuschlugen. Der Argentinier Gonzalo Higuain (64.), der Doppeltorschütze aus dem Hinspiel, und sein Landsmann Paolo Dybala (67.) drehten innerhalb von drei Minuten mit den ersten beiden Schüssen der Gäste aufs Tor die Partie zugunsten des Vorjahresfinalisten, der zuvor erschreckend schwach aufgetreten war.

Wesentlichen Anteil an der Wende hatte auch Stephan Lichtsteiner. Der Luzerner war in der 61. Minute eingewechselt worden und leitete drei Minuten später das 1:1 durch Higuain mit einer schönen Flanke von der rechten Seite ein. Für den Captain der Schweizer Nationalmannschaft war es der erste Einsatz in dieser Saison in der Champions League.

Tottenham erholte sich zwar schnell vom Schock der beiden Gegentreffer und nahm das Spieldiktat in der Schlussphase wieder in die Hand. Der Ausgleich und damit eine Verlängerung wurde aber nicht mehr Tatsache. Die beste Chance zum 2:2 vergab der ansonsten diskret spielende Harry Kane, der in der 90. Minute mit dem Kopf nur den Innenpfosten traf.

Schwaches Schiedsrichter-Trio

Die Offsidestellung des Topskorers war vom schwachen Schiedsrichter-Trio nicht geahndet worden. Diesem war bereits in der ersten Halbzeit ein grober Fehler unterlaufen. Nach einem missglückten Tackling von Jan Vertonghen gegen Douglas Costa nach einer guten Viertelstunde hätte Schiedsrichter Szymon Marciniak zwingend auf den Penaltypunkt zeigen müssen.

Tottenham, das in der Gruppenphase so souverän aufgetreten war, verlor erstmals in dieser Kampagne ein Heimspiel und muss weiter auf den ersten Viertelfinal-Einzug in der Königsklasse warten. Juventus, das seit 2012 in der Serie A unangefochten ist, wahrte sich die Chance auf den ersten Titel in der Champions League seit 1996. 2015 und 2017 erreichte die Mannschaft unter Trainer Massimiliano Allegri jeweils den Final.

Lange hatte es für Tottenham gut ausgesehen. Die 1:0-Führung nach einer Stunde entsprach einer gewissen Logik. Der Vierte der Premier League trat trotz der guten Ausgangslage aus dem Hinspiel von Beginn an energisch auf, spielte temporeich und suchte die Offensive. Bereits in der 3. Minute prüfte Son Heung-Min mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel Gianluigi Buffon. Der Südkoreaner war neben Christian Eriksen der auffälligste Spieler auf Seiten des Heimteams, seine vierte gute Chance nutzte er nach einem Querpass von Kieran Trippier zur verdienten Führung (39.).

Telegramm:

Tottenham Hotspur – Juventus Turin 1:2 (1:0)

84’500 Zuschauer (im Wembley). – SR Marciniak (POL). – Tore: 39. Son 1:0. 64. Higuain 1:1. 67. Dybala 1:2.

Tottenham: Lloris; Trippier, Sanchez, Vertonghen, Davies; Dier (74. Lamela), Dembélé; Eriksen, Alli (86. Llorente), Son; Kane.

Juventus Turin: Buffon; Barzagli, Benatia (61. Lichtsteiner), Chiellini; Douglas Costa, Khedira, Pjanic, Matuidi (60. Asamoah), Alex Sandro; Dybala, Higuain (83. Sturaro).

Bemerkungen: Tottenham ohne Aurier (gesperrt) und Lamela (verletzt), Juventus Turin ohne Cuadrado, Bernardeschi und Mandzukic (alle verletzt). 90. Kopfball von Kane an den Pfosten. Verwarnungen: 28. Vertonghen (Foul). 35. Alex Sandro (Foul). 44. Pjanic (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 49. Benatia (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 53. Chiellini (Foul). 56. Alli (Foul).

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