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Kältewelle sorgt für Verkehrschaos in der Westschweiz

Die Gischt der von der Bise verursachten Wellen auf dem Genfersee verwandelten am Ufer in Nyon Pflanzen zu Eisskulpturen. KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT sda-ats

(Keystone-SDA) Eine stürmische Bise am Genfersee und auf den westlichen Jurahöhen sowie verbreitet Temperaturen von gefühlten minus zehn Grad liessen die Schweiz am Dienstag bibbern. Der starke Schneefall in der Westschweiz hat zudem den Verkehr durcheinander gebracht.

Zwischen Aubonne und Rolle VD wurden grosse Schneemassen auf die A1 geweht, worauf die Autobahn in Fahrtrichtung Genf Ende Vormittag während anderthalb Stunden gesperrt werden musste. “Es mussten Schneeräumungsgeräte eingesetzt werden”, sagte Pascal Granado, Mediensprecher der Waadtländer Polizei.

Schneeverwehungen sorgten auch für Verkehrsprobleme in den Regionen La Côte, im Valée de Joux und im nördlichen Kantonsteil der Waadt. Trotz des stürmischen Wetters kam es aber nur zu wenig Verkehrsunfällen.

Auch im Zugverkehr gab es in der Romandie Probleme. Zwischen Morges und Allaman und zwischen Vallorbe und Le Brassus fielen Züge aus und verkehrten mit Verspätung, wie Railinfo zu entnehmen war. Gegen Abend fielen zwischen Lausanne und Genf wegen vereister Bahnanlagen auch Schnellzüge aus.

Wegen der Bise blieben auf dem Genfersee zudem die Kursschiffe in den Häfen. Auch am Mittwochmorgen werden keine Schiffe verkehren, wie die Genferseeschiffahrts-Gesellschaft CGN mitteilte. Das verärgerte zum wiederholten Mal die Grenzgänger, die mit dem Schiff zur Arbeit kommen: Für sie wird jeweils keine Ersatzverbindung eingerichtet.

Wind von 140 km/h im Jura

Im Kanton Genf musste die Feuerwehr im Verlauf des Montag rund 20 Mal ausrücken, vor allem zur Sicherung von instabilen Gerüsten oder wegen zu Boden gefallener Äste. Die Böen am Genfersee erreichten bis zu 90 Kilometer pro Stunde, wie Meteonews mitteilte.

Auf dem La Dôle, dem Berggipfel im Waadtländer Jura, wurden gar 140 Kilometer pro Stunde gemessen. Die gefühlten Temperaturen lagen teilweise bei minus zehn Grad – auf dem La Dôle und auf windexponierten Berggipfeln gar bei minus dreissig Grad.

Weil es in den kommenden Tagen eisig kalt bleibt, dürften kleinere Seen und Weiher zufrieren. Die Modelle zeigen gemäss Meteonews ab der zweiten Hälfte der nächsten Woche Tauwetter, weswegen sich bei mittleren und grösseren Seen kaum eine Eisschicht bilden dürfte.

Die Bise dürfte im Verlauf des Mittwochs abklingen. Allerdings wird das Thermometer bis Anfang nächste Woche in der Westschweiz noch nicht über Null Grad steigen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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