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Kambodscha ruft im Grenzkonflikt den Internationalen Gerichtshof an

(Keystone-SDA) Kambodscha hat zur Beendigung des aktuellen Grenzkonflikts mit Thailand den Internationalen Gerichtshof in Den Haag angerufen. Die Regierung in Phnom Penh verlangt von den Richtern, Thailand zur Einstellung seiner militärischen Aktivitäten und zum Rückzug seiner Truppen zu verpflichten.

Dies geht aus dem am Dienstag auf der Internetseite des Gerichts veröffentlichten Antrag hervor. Das Dokument war bereits am 28. April eingereicht worden. Kambodscha fordert die Richter darin zur dringlichen Behandlung des Antrags auf, da die Situation ernst sei.

Die kambodschanische Regierung machte geltend, dass sich die umstrittenen Tempelanlagen laut einem Entscheid des Internationalen Gerichtshofs von 1962 auf seinem Territorium befänden. Eine Ablehnung des Antrags habe weitere Kämpfe und damit verbunden weitere Schäden an dem zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Tempel Preah Vihear sowie weitere Verluste an Menschenleben zur Folge.

Bei einem erneuten Ausbruch der seit Jahrzehnten anhaltenden Grenzstreitigkeiten kamen in den vergangenen Wochen auf beiden Seiten 16 Soldaten und eine thailändische Zivilperson ums Leben.

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